STRATEGISCHE UND TAKTISCHE OPTIONEN Kapitel V

STRATEGISCHE UND TAKTISCHE OPTIONEN FÜR DAS  FUNDAMENTAL-OPPOSITIONELLE LAGER DER AFD

Ist-Analyse – Maßnahmenkatalog

November – Dezember 2016

Kapitel V:  Strategische Entscheidung für die sogenannte „politische Mitte”

Die Mehrheit der AfD-Funktionäre unterstützt das strategische Ziel einer AfD als Volkspartei. Unter dem Begriff „Volkspartei“ verstehen sie den kleinsten gemeinsamen politischen Nenner, der automatisch zu einer hohen Wählerzustimmung führen soll. Und hohe Wählerzustimmung bedeutet viele Abgeordnete, die wiederum eine schnellstmögliche Regierungsbeteiligung ermöglichen.

Der Begriff „Volkspartei” suggeriert eine extreme Vielfalt unterschiedlicher Standpunkte gleichzeitig bei breitem Konsens. Aber auch eine Volkspartei kann den Konflikt zwischen Reformern und Oppositionellen nicht aushalten. Gelöst werden kann im Sinne einer Volkspartei der Grundwiderspruch nur, indem das fundamental-oppositionelle Lager aus der Partei entfernt wird.

Die Diskussion über die Frage, auf welche Wählerzielgruppe die AfD sich konzentrieren soll, ist Teil der aktuellen Auseinandersetzung.

Die Anhänger einer Volkspartei-Strategie unter den AfD-Funktionären konzentrieren sich daher auf zwei Wählermilieus, denen sie programmatisch entgegenkommen möchten. Sie nennen das „den Wähler dort abholen, wo dieser steht“.

Zum einen handelt es sich um jene wankelmütigen Wechselwähler als Zielgruppe, denen die Linksdrift oder die antinationale Ausrichtung der Systemparteien oder beides zusammen mittlerweile zu weit geht. Bisher hatten sie ihre Stimme zähneknirschend einer der Systemparteien als kleinstes Übel gegeben.

Infolge der regierungsamtlichen Gesetzesbrüche haben sich diese Wähler schrittweise soweit radikalisiert, daß sie nun den Sprung über die rote Linie der Nazi- und Schuldkultkeule wagen und trotz der Tabuisierung durch die Systemmedien fast bereit wären, die AfD zu wählen. Diese Wähler sind auf der Suche nach der alten CSU des F. J. Strauß. Sie möchten nicht durch Provokationen verunsichert oder durch radikale Forderungen erschreckt werden. Sie schätzen Reformen unter Wahrung der gutbürgerlichen Etikette.

Die Größe dieses Wählerpotentials schwankt beständig und ist abhängig von den täglichen Versprechungen der Systemparteien. Diesen ist es bisher immer mit konservativ klingenden Aktionen vor Wahlterminen gelungen, die Wechselwähler in ausreichender Zahl wieder einzubinden.

Die zweite Zielgruppe bezeichnen die Reformer als die „bürgerliche” oder „politische Mitte“. Mit diesem Wählerpotential im Hintergrund ist man überzeugt, als potentieller Koalitionspartner für eine der Systemparteien interessant werden zu können.

Wer ist diese „bürgerliche” oder „politische” Mitte?

Diese „Mitte“ steht sehr weit links. Ihre Vertreter leben fast ausnahmslos auf Kosten von Steuern und sonstigen Zwangsgebühren. Sie kommen aus Behörden und Verwaltung, Justiz, staatlich-monopolistischen Bildungseinrichtungen, Medien, aus der Fördermittelindustrie, aus karitativen Verbänden und dem Migrationsgewerbe oder den als Arbeitgeber auftretenden Systemparteien. Sie verleihen sich gegenseitig Kunstpreise, Stipendien, Professuren oder gründen Unterstiftungen zu Stiftungen, um den steuerfinanzierten Geldfluß zu verschleiern. Nicht selten landet dieser Geldfluß in den Fäusten der Antifa.

Im Gegenzug läßt sich diese wohlsituierte linke „Mitte“ von ihrer alimentierten Antifa schützen, ohne sich die Hände schmutzig machen zu müssen.

Diese zur „Mitte“ sich rechnende Klientel ist die Fleischwerdung der vollendeten Umerziehung, des Siegs der Geschichtsschreibung der Siegermächte und der Lust an der Vernichtung der eigenen nationalen Identität. Ihre Ersatzreligionen sind Multikulturalismus, Gender-, Klimawahn und die Menschenrechte, für deren Verbreitung sie bereit sind, jeden imperialistischen Exzeß zu tolerieren.

Die „bürgerliche Mitte” ist eine Teilstreitkraft der kulturellen Hegemonie der „Linken” und deren „zivilgesellschaftlichen” Vorfeldorganisationen. Eine „bürgerliche Mitte“ als „Alternative“ kann es allein aus logischen Gründen nicht geben, denn bei der Bezeichnung „bürgerliche Mitte” handelt es sich um Zugehörigkeit zum linken Establishment, welches „bürgerliche Mitte” als Kampfbegriff einsetzt. Politisch notwendig ist eine Alternative zur „bürgerlichen Mitte”.

Ökonomisch propagiert die „bürgerlichen Mitte” staatlichen Interventionismus und eine sich als sozial-gerecht tarnende Planwirtschaft. Das Geld- und Finanzsystem, im libertären Lager als Geldsozialismus bezeichnet, kritisiert die „bürgerliche Mitte“ scheinheilig als Neo- oder Ultraliberalismus. Das Scheitern des staatlichen Dirigismus erklären sie als Folge eines ungezügelten Kapitalismus. Außenpolitisch ist dieses Milieu ein Garant atlantischer Hegemonie und deutschen Vasallentums.

Den etwas Klügeren unter den Vertretern der „bürgerlichen Mitte“ ist allerdings im Zuge der wirtschaftlichen Krisen und gesellschaftlichen Umbrüche des letzten Jahrzehnts eins klar geworden: Wenn diese „Mitte“ ihren bisherigen Lebensstil behalten will, müssen Reformen stattfinden – nicht zu radikal bei ihnen selbst, aber auch nicht zu oberflächlich bei den Leistungserbringern. Die „bürgerlichen Mitte” geht sukzessive auf Distanz zu ihrer früheren parteipolitischen Heimat, den Grünen.

Die linksdurchtränkte „bürgerliche Mitte“ ist kein flächendeckendes Phänomen, auch wenn sie sich selbst als das kulturell wegweisende Milieu beschreibt. Ihre Vertreter leben fast ausschließlich in Ballungsgebieten. Die Wahlmanager der Altparteien bezeichnen diese Klientel als urban, progressiv, globalistisch und frei von Tradition und Bindungen. Sie meinen das positiv. Auf dem „platten Land“ wird das soziologisch auf den Humus der Großstädte begrenzte Milieu eher verachtet und als degeneriert eingestuft. Wieweit eine Wahl immer in den Ballungsgebieten oder auch in der Provinz gewonnen wird, wurde gerade in den USA lehrbuchhaft geklärt.

Das Lager der Reformer in der AfD übt auf diese Klientel einen gewissen Reiz aus: Etwas frech und alternativ, aber wirkungslos – etwas libertär, aber mit Sprech- und Denkverboten – irgendwie europäisch urban, aber auf keinen Fall national-identitär – progressiv, tolerant, kritisch, aber niemals die genuin deutsche Sonderrolle in Frage stellend. Die „bürgerliche Mitte“ spürt instinktiv die mentale Nähe zu diesem Teil der AfD. Beide Seiten stimmen darin überein, daß dringend etwas geschehen muß. Aber auf keinem Fall darf die Nachkriegsordnung mit deren Narrativen, Tabus und den daraus abgeleiteten Verpflichtungen in Frage gestellt werden.

Die antiradikalen Kräfte innerhalb der Parteiführung hegen die Hoffnung, daß diese Klientel sich durch ein gemäßigtes Parteiprogramm dauerhaft und erfolgreich an die AfD binden läßt.

Unter dauerhaftem Erfolg einer alternativen Politik versteht die Mitgliederbasis allerdings etwas anderes. Die Erfolge der auf politischen Umbruch zielenden Kräfte in Europa und den USA gründen nicht auf moderate Kritik und Einhaltung kleinbürgerlicher Konventionen. Wahlen werden nicht in der „Mitte”, noch weniger in der „linken Mitte” gewonnen. Entscheidend ist, die schweigende, sich immer noch national orientierende Mehrheit anzusprechen und langfristig zu aktivieren.

Daß es nicht auf kurzfristige Mehrheiten oder Prozentpunkte ankommt, um politischen Einfluß auszuüben, haben die Grünen in den ersten Jahren ihres Bestehens erfolgreich bewiesen. Unter der irreführenden Bezeichnung „Realos“ haben sie mit extremer Aggressivität eine fundamentale Opposition betrieben und dabei in einem Durchmarsch die kulturelle Hegemonie erobert. Nach Erreichen ihrer Ziele konnten sie sich unter Beibehaltung des Namens „Realos” dem herrschenden Kartell anschließen, ohne sich verbiegen zu müssen. Für die Trotzkisten auf beiden Seiten des Atlantiks war es ein langer Weg in die machtausübenden Institutionen. Nun spüren sie die Gefahr ihres Machtverlustes und versuchen mit allen Tricks, die wachsenden Oppositionsbewegungen zu kastrieren.

Die strategische Entscheidung der Mehrheit der AfD-Funktionäre, das politische Programm zu Gunsten dieser Wählerschichten einzuhegen, läßt sich nicht in Einklang bringen mit den strategischen Zielen des fundamental-oppositionellen Lagers, auch nicht als Kompromiß unter dem Etikett „innerparteilicher Pluralismus”. Die Spaltung wird früher oder später vollzogen werden müssen.

Mit der Spaltung wird auch dem Verwechseln von Taktik und Strategie ein Ende gesetzt. Das antiradikale Führungspersonal behauptet immer wieder, ihr gemäßigtes Vorgehen sei eine erfolgversprechende Taktik zwecks Entwicklung der AfD zu einer koalitionsfähigen Partei. Tatsächlich handelt es sich nicht um eine Taktik, sondern um das weichgespülte strategische Ziel, sich mit dem Establishment Einfluß und Pfründe teilen zu dürfen.

Ein Gegner wie der Islam, gleichgültig welcher Richtung oder Ausprägung, kennt die Verwechselung von Strategie und Taktik nicht. Die strategischen Ziele wurden bereits vor über 1300 Jahren klar, eindeutig und unwiderruflich in den grundlegenden Texten des „Quran” festgeschrieben. Die islamische Taktik richtet sich nach Regeln, deren Ausführungsbestimmungen in der praxisorientierten Lehre der „Taqiyya” entwickelt wurden. Die Erfolge des Djihad beruhen auch auf der eindeutigen Trennung und klaren Festlegung der islamischen Strategie und Taktik.