Über die Mitgliedschaft in einer oppositionellen Parteiorganisation

cedag.net Positionsbestimmung

Unter welchen Voraussetzungen empfiehlt sich die Mitgliedschaft in einer oppositionellen Parteiorganisation?

Strategie und Taktik einer oppositionellen Organisation mit parlamentarischer  Verankerung

Sommer 2018

 

Inhaltsangabe:

I.     Vorwort
II.    Einleitung
III.   Ursachen des Scheiterns
IV.   Anmerkungen / Details
V.    Nachwort
VI.  Anhang / Kontroll-Liste

 

I.     Vorwort

Das Ziel dieser Studie ist es, die theoretischen und konzeptionellen Voraussetzungen einer außerparlamentarischen Opposition, die gleichzeitig parlamentarisch verankert ist, so kurz wie möglich darzustellen.

Der praktische Nutzen aus Sicht der Basismitglieder einer Oppositionspartei besteht darin, die erwartbare Mutation der parteiinternen Mandatsträger zu Kollaborateuren des Establishments zu verhindern, zumindestens hinauszuzögern.

In der Praxis hat sich als verbesserungsbedürftig herausgestellt, eine theoretische Grundsatzklärung nicht irgendwann in der Zukunft abzuwarten, sondern eindeutige theoretische Vorgaben zeitgleich mit der Parteigründung verbindlich festzulegen. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, die Neigung vieler Funktionäre in Richtung einer destruktiven Verharmlosung des anfänglich oppositionellen Programms zu minimieren. Gleichzeitig werden solche, die Politik als Geschäftsmodell verstehen, ausgebremst und Personen mit krankhaftem Ehrgeiz oder übersteigerter Machtgier auf organisatorischem Wege separiert.

Die Thematik einer korrumpierten, Karriere-fixierten Parteiführung wurde in mehreren Studien von cedag.net bereits angedacht und unter Einzelaspekten detailliert behandelt. In dieser Studie werden bisherige Ergebnisse zusammengefaßt und vertieft.

Die selten hinreichend zu beantwortende Frage innerhalb einer systemkritischen Organisation lautet seit Ewigkeiten: Wie ist Machtgier, Korrumpierung, programmatische Verwässerung, Sabotage und schließlich der offene Wechsel einer oppositionellen Führungsschicht auf die Seite des herrschenden Systems zu verhindern?

Die Antwort als Ergebnis dieser Studie lautet: Je klarer, kürzer, übersichtlicher und eindeutiger die politische Richtung von Beginn an festgelegt wird, ohne durch Einzelheiten sich binden und lähmen zu lassen, desto schwerer wird es für ein System, die Funktionsträger einer Opposition durch „seriöse“ Angebote zu korrumpieren.

Es sind die theoretischen Vorüberlegungen, welche die Richtung und die Art und Weise des Vorgehens einer Organisation bestimmen. Besonders in der Anfangsphase des Organisationsaufbaus verhindert die Rückbesinnung auf theoretische Grundüberlegungen ein Abgleiten in den Zeitgeist und Anbiederung an das Establishment.

Fehlen dagegen von Anfang an theoretisch begründete, nicht verhandelbare Klarstellungen, strandet jede oppositionelle Praxis früher oder später an system-affirmativen Ufern – bei intern manipulierenden Kadern eher früher.

Worauf sollten sich die theoretische Grundlagen einer Oppositionsorganisation beschränken?

Aus jüngster Erfahrung heraus sehen wir fünf von vorneherein zu klärende Themenfelder als vordringlich an:

  • wenige Ankerpunkte, die aber nicht verhandelbar sein dürfen
  • wenige, aber scharfe Abgrenzungen, die auch angesichts der Gefahr ausbleibender organisatorischer Fortentwicklung konsequent durchgehalten werden
  • absolutes Unterlassen interner Sprech- und Denkverbote
  • konsequentes Vermeiden von Distanzierungen, sofern diese von außen gefordert werden
  • taktische Flexibilität auf jeder Organisationsebene im politischen Alltag, basierend auf der traditionell deutschen „Auftragstaktik“

Bei klaren strategischen Zielen und offener Auftragstaktik werden notwendigen taktischen Entscheidungen, selbst abenteuerlichen Winkelzügen, keine Grenzen gesetzt. Sollte es zu vorübergehenden Widersprüchlichkeiten kommen, bleibt unabhängig davon die im Vorfeld programmatisch festgelegte Richtung erhalten.

Auf diesen Grundsätzen basieren die folgenden Ausführungen.

 

II.     Einleitung

Der aktuelle Versuch, einen parlamentarischen Arm zur Unterstützung einer fundamentalen Opposition in Deutschland aufzubauen, ist im Frühjahr 2018 als endgültig gescheitert zu bezeichnen. Das oppositionelle, alternative Lager in der AfD wurde marginalisiert und hat sich anschließend in die Bedeutungslosigkeit abdrängen lassen.

Um sich so schnell wie möglich den Inhalten und Formen der systemtragenden Parteien anpassen zu können, konzentrierte sich die Clique der Reformer und Opportunisten planmäßig auf die – widerstandslose – Eroberung wichtiger Positionen innerhalb der Parteiorganisation.

Die Mehrheit dieser Posteninhaber bestimmt seit dem Kölner Parteitag von oben ohne ernsthaften Widerspruch aus der Basis den Kurs der Partei. Sie offerieren der Systemkaste eine auf Partnerschaft zielende Kommunikation, favorisieren außenpolitisch auf Abhängigkeit perpetuierende Verbindungen und ordnen erwartungsgemäß dem persönlichen Vorteil sämtliche politische Prinzipien unter. Sie stehen Schlange nach einer Ehrendoktorwürde von Universitäten aus fernen Ländern.

Wie ist es denjenigen, die das Parlament als Geschäftsmodell nutzen oder als Reformer die letzten Jahre des Systems verlängern wollen, ohne nennenswerte Gegenwehr der Basis gelungen, die entscheidenden Positionen innerhalb der Parteiorganisation zu übernehmen?

Wie konnte es so schnell zu der auf Einhegung zielenden Übernahme kommen?

Von Anfang an fehlte der Wille innerhalb aller Flügel und Fraktionen, klare Abgrenzungen zu formulieren. Jeder vertraute darauf, daß ein „in der Schwebe halten“ sich widersprechender Konzepte die eigene Stellung verstärken würde. Bei den Reformbefürwortern und Opportunisten hat sich dieses Konzept als zielführend erwiesen.

Das fundamental-radikale Lager verharrte seit der Trennung von der Lucke-Henkel-Clique in einer Lähmung aus Konfliktvermeidungs-Wunschdenken, falsch verstandener Bürgerlichkeit und Angst vor den instrumentalisierten Behörden des Staatsapparates.

Infolge schlechter Beratung oder aus politischer Dummheit glaubte man, mit jedem Kotau vor den der politischen Korrektheit verfallenen parteiinternen Mandatsträgern den eigenen Spielraum ausweiten zu können. Die Vorgehensweise eines Saul Alinskys – Call Me a Radical – galt als taktische Todsünde. Entgegen allen geschichtlichen Erfahrungen und analytischen Einsichten erhoffte sich das fundamental-radikale Lager Bodengewinne durch Anpassung.

Erwartungsgemäß führte diese Praxis an den Rand der Auflösung des oppositionellen Lagers, während das Reformlager sich stabilisierte und Kurs auf den Status einer Volkspartei nehmen konnte. Wegen der nicht rechtzeitig erfolgten Abspaltung fehlt aktuell eine Organisationsstruktur als Anlaufpunkt und Sammelbecken für die Anhänger einer „echten“ Alternative.

In den fünf Jahren des Parteiaufbaus verschärfte sich die innenpolitische Lage im Lande. Die Abwehrmaßnahmen der Systemkaste wurden härter, je mehr Druck das alternative Milieu erzeugte. Und dieser Druck wurde in dem Maße stärker, je konkreter es für jeden Deutschen täglich erfahrbar wurde, welche desolaten Verhältnisse durch Planwirtschaft, Schuldenhaftung, Umvolkung, Sprach- und Denkverbote bereits eingetreten waren. Angesichts dessen entbehrten die Hoffnungen des Reformlagers auf eine gefahrlose, „freundliche“ Überwindung eines vom Ausland gesteuerten Systems von Anbeginn jeder Grundlage.

In dieser Phase entwickelten sich im nationalen Lager aus bisher kaschierten Widersprüchen zwei Flügel. Auf der einen Seite stehen die nationalen, Souveränität fordernden, marktradikalen, freiheitlichen Kräfte.

Auf der anderen Seite glaubt man, die „neue soziale Frage“ in den Mittelpunkt rücken zu müssen. Es handelt sich um den x-ten Versuch, dem Marxismus belastbare Aussagen abzunötigen. Dieses nationale, sozialistische Lager orientiert sich polit- ökonomisch am Front National und der FPÖ. Es wächst langsam, aber kontinuierlich und hat langfristig das Potential zu einer kleinen, quantitativ begrenzten, aber stabilen Volkspartei.

Volksparteien sind wegen ihres Angewiesenseins auf Kompromisse erfahrungsgemäß die sicherste Stütze des Establishments. Sie dienen ungewollt oder vorsätzlich der Verhinderung eines politischen Umbruchs. Volksparteien sind das Resultat aus einer herrschenden Kaste und den von ihr manipulierten Massen. Sie garantieren der herrschenden Kaste Kontinuität mittels Scheinopposition und Umverteilung.

Daß die Masse niemals auf Seiten von Marktwirtschaft, Freiheit und Souveränität steht, ist sowohl empirisch als auch anthropologisch nachvollziehbar. Der risikobehaftete Freiheitswunsch und die mit Gefahren verbundene Eigenverantwortlichkeit hatten noch nie über Mehrheiten verfügt, weder in der Sippe, noch im Clan oder bei den Massen einer Industrie- oder Dienstleistungsgesellschaft.

Sicherheit ist zunächst ein anthropologisches Grundbedürfnis. Der Wunsch nach ihr ist in keiner Situation zu kritisieren. Aber zwangsläufig verkommt das Sicherheitsbedürfnis bei der Mehrheit sowohl aus Bequemlichkeit als auch in den Phasen längerer Friedensperioden flächendeckend zu einer realitätsverweigernden Grundstimmung. Irgendwann geht diese Mehrheit jedem Konflikt aus dem Wege. Anhaltende Konfliktscheuheit führt unweigerlich in die Verhausschweinung.

Daher werden die nationalbewußten, Souveränität fordernden, marktradikalen, freiheitlichen Kräfte immer nur aus einer Minderheitenposition agieren können. Sie werden wegen ihres beschränkten Potentials taktische Verbindungen eingehen müssen, sollten aber immer dabei bestrebt sein, die treibende Kraft zu bilden. Sie werden sich zeitlich begrenzt in Querfronten einbinden, ohne an programmatischer Substanz verlieren zu dürfen.

Um bei dieser Ausgangslage zukünftig auch mit reformorientierten, scheinoppositionellen Volksparteien oder Wutbürger-Initiativen im Rahmen einer klassischen Querfront taktisch zusammen arbeiten zu können, bedarf es zunächst einer klaren Abgrenzung und Sicherstellung bei Programm und Organisation.

Ziel dieser Studie ist es, theoretische und programmatische Grenzpunkte möglichst präzise zu definieren. Beim nächsten oder übernächsten Versuch, eine oppositionelle Organisation aufzubauen, sollten die bisherigen Fehler unterbleiben.

 

III.    Ursachen des Scheiterns

Welche Fehler waren in den fünf Jahren der alternativen Parteihistorie rückblickend die folgenreichsten?
Welche Maßnahmen führten zur Einhegung in das existierende Machtsystem?

Defizite in politischer Theorie als auch falsche Toleranz bei der Wahl der Kader ergaben ein Schadenspotential, gegen das die alternativ gestimmte Basis sich nicht fähig zeigte, vorzugehen:

Fehler in der Theorie:

  • Verzicht auf Lageanalyse und Bestimmung des Ist-Zustandes
  • Fehlende Klärung der strategischen Ziele
  • Fehlende Klärung der Zielgruppenauswahl beim Wählerpotential
  • Fehlende Einsicht in die Begrenztheit parlamentarischer Möglichkeiten

Fehler in der Praxis:

  • Nichteinhaltung der parteiinternen Weisungskette von Unten nach Oben
  • Fehlende Einschränkung der Ämteranzahl pro Mitglied
  • Fehlende Einschränkung der Ämterdauer
  • Fehlende Begrenzung des Zuständigkeitsbereiches von Mandatsträgern
  • Falsche,von politischen Gegnern oktroyierte Parteiaufnahmeregelungen
  • Fehlende Unterbindung einer Kooperation mit den Systemmedien
  • Hinterzimmerabsprachen
  • Delegiertenunwesen
  • Außenpolitische Festlegungen ohne Basisentscheidungen
  • Parteiinterne Regelaufstellungen ohne Basisentscheidungen

 

IV. Anmerkungen / Details

Fehler in der Theorie: Verzicht auf Lageanalyse und Bestimmung des Ist-Zustandes

Die falsche bzw. fehlende Einschätzung der geopolitischem Lage Deutschlands führte zu einem halbherzigen außen- und sicherheitspolitischen Konzept, welche es den parteiinternen Anhängern „westlicher Werte“ leicht machte, eine ursprünglich auf Unabhängigkeit und Neutralität zielende Opposition systemkonform einzuhegen.

 

a. Geopolitische Lage der BRD aus oppositioneller Perspektive:

Wir zitieren auszugsweise die Studie Besser keine als jene (Kapitel III) und fassen zusammen:
Grundsätzlich gilt weiterhin die Feststellung von Zbigniew Brzezinski aus dem Jahr 1997:
Deutschland ist ein tributpflichtiger Vassallenstaat“.

Grundsätzlich gelten weiterhin zwei Aussagen von George Friedman vom 4. Februar 2015:
Also, das primäre Interesse der Vereinigten Staaten durch das letzte Jahrhundert hindurch – also im Ersten, Zweiten und im Kalten Krieg – sind die Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland gewesen, denn vereinigt wären diese beiden die einzige Macht, die uns bedrohen könnte – und daher sicherzustellen, daß das nicht passiert.”

Wenn deutsches Kapital und deutsche Technologie mit russischer Arbeitskraft und russischen Ressourcen kooperiert, wäre das eine existentielle Bedrohung für die USA.”

Diese wenigen Zitate aus einer früheren Studie charakterisieren anschaulich die Verortung der BRD im machtpolitischen Großraum Eurasiens so wie die Notwendigkeit einer langfristige Unterwerfung unter ein raumfremdes Imperium, siebentausendachthundert Kilometer weiter westlich gelegen – zumindestens aus Sicht dieses Imperiums.

Zusätzlich hat im letzten Jahrzehnt eine weitere geopolitische Veränderung stattgefunden, welche auf die gegenwärtige und zukünftige Lage Deutschlands großen Einfluß ausübt:
Das in 2003 aktuell formulierte Konzept eines Intermariums, konkret eines Trimariums, beinhaltet einen Landkorridor von der Ostsee zum Schwarzen Meer bis hin zur Adria. Seit dem Nato-Gipfel 2016 in Warschau gilt dieses „junge Europa“ als Pufferzone unter Führung der USA.

Gemeint ist mit dem „jungen Europa“ vornehmlich der Länderstreifen, dessen westliche Begrenzung die östlichen Grenzen Deutschlands und Österreichs bilden. Im Osten wird „Das junge Europa“ von der Linie der östlichen Grenzen von Estland bis Bulgarien begrenzt, mit Abstrichen gehören Griechenland und die Türkei noch dazu. Und tatsächlich ist seit dem Jahre 2016 davon auszugehen, daß die Neuordnung Europas aus Sicht der USA als abgeschlossen bezeichnet werden kann.“

…….. „Dieses Intermarium soll aus strategischem Interesse der USA stabil bleiben und darf weder durch Massenmigration noch durch ökonomische Ersatzkriegshandlungen geschwächt werden. Anders scheinende Ereignisse sind lediglich Scheingefechte.“

„Das deutsche Territorium hat als Brückenkopf auf der “Weltinsel“ seit Konsolidierung des als Puffer dienenden Korridors an strategischer Bedeutung eingebüßt. Die USA haben sich östlich der „Oder-Neiße Demarkationslinie“ des Potsdamer Abkommens mehrfachen Ersatz geschaffen.“

Der USA wird es zukünftig mit minimalem Aufwand möglich sein, Deutschland auf Distanz zu Rußland zu halten.“

Die wachsende geopolitische Bedeutungslosigkeit Deutschlands korrespondiert einerseits mit dem nationalen wirtschaftlichem Niedergang infolge vorsätzlicher Deindustrialisierung. Andererseits wird die politisch-kulturelle Rest-Stabilität Deutschlands mit der Waffe der Massenmigration planmäßig zersetzt. Diese Operation wird fälschlicherweise als Asylbewegung propagandistisch verkauft.

In vielen Gruppierungen des oppositionellen Lagers wird diese Entwicklung ebenso falsch als rational erklärbare Invasion in die gegenwärtigen Sozialsysteme interpretiert. Bei der vor Jahrzehnten geplanten Umvolkung spielten die sozialen Anreize des heutigen, ausgeuferten Sozialstaates keine Rolle. Aktuell bieten diese Anreize lediglich aus taktischen Gründen eine zusätzliche Begünstigung, die instrumentalisierten Zielethnien propagandistisch zu motivieren.

 

b. Mentale Lage der BRD aus oppositioneller Sicht:

Es werden spätestens seit dem Vertrag von Maastricht in 1992 zahlreiche kritische Äußerungen und objektive Berichte von sich alternativ verstehenden Gruppen und Organisationen sowohl im Weltnetz als auch in Druckerzeugnissen breitgefächert veröffentlicht. Diese sind für jedermann zugänglich und leicht zu verstehen. Niemand kann behaupten, es fehle an seriösen Informationen.

Inhaltlich behandeln diese Berichte und Recherchen politisch negative Entwicklungen, beispielsweise in Bezug auf die Planwirtschaft der EU oder auf das deutsche Bildungswesen, auf die Familienpolitik, Gendergaga, Rechtsprechung, nicht zuletzt auf die katastrophale Sicherheitslage für die Eingeborenen.

Diese seriösen, „kritischen“ Informationsanbieter haben, bei allem Respekt, es leider nie oder nur selten gewagt, bis zu den Wurzeln aller Fehlentwicklungen durchzudringen. Von einer Parteiorganisation ist jedoch eine tiefgehende Analyse zu erwarten.

Der Hauptfehler der meisten „Halbanalytiker“ bestand und besteht in der Weigerung, die Bedeutung geschichtlicher Vorgänge auf die gegenwärtigen Verhältnisse anzuerkennen. Die Angst vor den bundesrepublikanischen Tabus lähmt flächendeckend und parteiübergreifend jedes analytische Denkvermögen.

Die Journalistin Eva-Maria Michels hat, wenn auch in anderem Zusammenhang, mit einem Satz kurz und bündig die Problematik so formuliert:
Denn die Deutungshoheit über die Vergangenheit ist der Schlüssel zur Gestaltung der Zukunft.“
Wir erlauben uns zu ergänzen: Und der Schlüssel für eine klare Analyse der Gegenwart.

Wir zitieren aus der Studie Besser keine als jene“ (Kapitel IV) und fassen zusammen:

Die aktuelle Mentalität der Deutschen wurde von drei Vorgängen geprägt. Die Prägung sitzt mittlerweile so tief, daß von einer pathologischen Fixierung gesprochen werden darf. Die drei Vorgänge haben sich über mehrere Jahrzehnte als unangreifbar organisiert. Sie werden abgesichert mittels kultureller Tabus, mittels Gesetzen und durch sozialpädagogische Indoktrination während des gesamten Entwicklungszeitraumes eines Menschen, von der Kleinkindbetreuung bis zum Hochschuldiplom. Sowohl die Hauptursachen aller gegenwärtigen Problemfelder als auch die Verteidigungsunfähigkeit und Abwehrunwilligkeit sind linear auf diese drei Vorgänge als Nährboden und Geburtsauslöser zurückzuführen.“

Es handelt sich um die drei staatlicherseits geschützten, existenziellen Tabugebiete „Geschichtsschreibung“, „Reeducation“ und „Schuldkult“. Inhaltlich werden diese im oben genannten Kapitel näher ausgeführt. In dieser Studie soll der Hinweis auf die praktischen Folgen dieser Tabus genügen: Selbsthaß – Unterwerfungssucht – Fortpflanzungsverweigerung.

Den Deutschen wurde mit diesen Methoden im Laufe von Jahrzehnten der Wille gebrochen, sich selbst so positiv zu sehen, daß es sich lohnen müßte, die eigene Population zu erhalten. Das Gerede von mehr Kindergeld und weiteren sozialen Vergünstigungen können bei keinem Volk auf Erden, schon gar nicht bei dem Deutschen, so viel „gute Laune“ erzeugen, daß sie die eigene Existenz als überlebenswert empfinden. Dagegen dient das Verschweigen der aktuellen Bedeutung der Aufrechterhaltung der Tabus sowohl der Ablenkung als auch der Fortführung des Status von Deutschland als besiegtem Feindstaat.

Das Vermeiden einer Beschäftigung mit diesen drei Determinanten deutscher Befindlichkeit führt dazu, daß eine so kastrierte Politikpraxis weder etwas Grundsätzliches verändern kann noch will.“

 

Fehler in der Theorie: Fehlende Klärung der strategischen Ziele

Von Anfang an wurde kein Konsens über die grundsätzlichen Ziele einer alternativen Partei angestrebt. Im Gegenteil, es wurde von allen Seiten erfolgreich versucht, einer Klärung auszuweichen. Es war allgemein bekannt, daß die politischen Zielvorstellungen der beiden hauptsächlichen Lager zu verschieden waren: Hier die Reformer mit der Bereitschaft zu einem Leben unter weiterer Hegemonie der USA und deren Verbündeten, dort die Verfechter eines fundamentalen Umbruchs mit dem Ziel klassischer Souveränität für ihr eigenes Land.

Dieses Lager sah sich als Bewahrer der authentischen Bewegung einer außerparlamentarischen, alternativen, radikalen Opposition. Jedoch hatte es Hemmungen, seine radikalen Zielvorstellungen offensiv zu vertreten. Die Jahrzehnte langen Kotaus vor den Siegermächten und deren Vertretern haben ihre Wirkungen auch bei denjenigen nicht verfehlt, die analytisch in der Lage gewesen wären, die geschichtlichen Entwicklungen erklären zu können.

Die folgenden Kernaussagen bilden die ursprüngliche programmatische Essenz dieser radikalen oppositionellen Bewegung. Sie sollten weder inhaltlich noch taktisch verhandelbar sein. Zum einen handelt es sich um Forderungen, die sich um das Thema „Souveränitätsstatus Deutschlands“ gruppieren lassen. Zum anderen geht es um die innenpolitische Stärkung der Einflußmöglichkeiten des Souveräns, des Volkes durch Zurückdrängen des „Parteienstaates“.

Wir zitieren aus der Studie Strategische und taktische Optionen für das fundamental-oppositionelle Lager der AfD“ (Kapitel III) auszugsweise jene Forderungen, die von den außen-, wirtschafts- und sicherheitspolitischen Kernaussagen handeln:

Austritt aus der in Jalta beschlossenen und im Oktober 1945 in San Francisco gegründeten UNO – sofortige Einstellung sämtlicher Zahlungen.

Austritt aus der Nato, dem militärischem Führungsinstrument der USA

Vollständiger Abzug aus Deutschland aller vom Ausland gesteuerten militärischen, geheimdienstlichen und als privat auftretenden Verbände und Organisationen (NGOs).

Austritt aus der EU, der sogenannten Wirtschafts-Nato – sofortige Einstellung sämtlicher Zahlungen – Rückkehr zu eigener Währung.

Nicht-Anerkennung sämtlicher Verträge, die in die Souveränität des deutschen Volkes eingreifen.

Mitgliedschaft in der SOZ / SCO ( Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit).“

Was die formalen Möglichkeiten einer Realisierung dieser Forderungen betrifft, gehen wir von folgender These aus:

Das völkerrechtliche Prinzip des „pacta sunt servanda“ kann im Falle des besiegten Deutschlands keine Anwendung finden. Verträge zwischen Besatzern und Besetzten sind wegen fehlender Freiwilligkeit nicht tatsächlich rechtens. Deutschland scheidet wegen fehlender Souveränität als verbindlicher Vertragspartner von vorneherein aus. Vertragliche Abmachungen, Geständnisse oder rückwirkende Erlaubniserteilungen sind bei besiegten, nicht-souveränen Staaten genauso wenig gültig wie bei vergewaltigten Frauen.

Rechtmäßigkeit wird nicht durch die formale Vertragsunterzeichnung von einer nicht souveränen Politikerkaste hergestellt. Ebenso selbstverständlich verfallen alle Ansprüche aus solcherart Vereinbarungen.

 

Fehler in der Theorie: Fehlende Klärung der Zielgruppenauswahl beim Wählerpotential

Wir zitieren aus der StudieStrategische und taktische Optionen für das fundamental-oppositionelle Lager der AfD (Kapitel V) auszugsweise und fassen zusammen:

Die Mehrheit der AfD-Funktionäre unterstützt das strategische Ziel einer AfD als Volkspartei. Unter dem Begriff „Volkspartei“ verstehen sie den kleinsten gemeinsamen politischen Nenner, der automatisch zu einer hohen Wählerzustimmung führen soll.“

Die Anhänger einer Volkspartei-Strategie unter den AfD-Funktionären konzentrieren sich daher auf zwei Wählermilieus, denen sie programmatisch entgegenkommen möchten. Sie nennen das „den Wähler dort abholen, wo dieser steht“.

Zum einen handelt es sich um jene wankelmütigen Wechselwähler als Zielgruppe, denen die Linksdrift oder die antinationale Ausrichtung der Systemparteien oder beides zusammen mittlerweile zu weit geht. Bisher hatten sie ihre Stimme zähneknirschend einer der Systemparteien als kleinstes Übel gegeben.“

Diese Wähler sind auf der Suche nach der alten CSU des F. J. Strauß. Sie möchten nicht durch Provokationen verunsichert oder durch radikale Forderungen erschreckt werden. Sie schätzen Reformen unter Wahrung der gutbürgerlichen Etikette.“

Die zweite Zielgruppe bezeichnen die Reformer als die „bürgerliche” oder „politische Mitte“. Mit diesem Wählerpotential im Hintergrund ist man überzeugt, als potentieller Koalitionspartner für eine der Systemparteien interessant werden zu können.“

Es handelt sich mehrheitlich um die sogenannten geachteten, den bürgerlichen Benimmregeln verpflichteten Akademiker. Dabei wird verdrängt, daß dieser Personenkreis genau jene Schicht umfaßt, die in der Regierungszeit von H. Kohl dazu beitrug, daß sämtliche Warner und Kritiker aus rechter Perspektive als unseriöse, überkandidelte Verschwörungstheoretiker diskriminiert wurden.

Die Vertreter der „bürgerliche Mitte“ waren nicht einfach nur Zuschauer beim Umbau einer homogenen Nation in eine international eingebundene, multiethnisch bewohnte Fläche von circa 350 tsd Quadratkilometern.

Sie bekämpften, zusammen mit den Systemmedien und den etablierten kulturellen Institutionen, aktiv und aus voller Überzeugung alle damaligen Kritiker, besonders heftig genau jene, die sich an der planmäßigen Massenmigration, des planmäßigen Aufbaus islamischer Brückenköpfe, der vasallenartigen Abhängigkeit von fremden Staaten und der Aufrechterhaltung und des Ausbaus der staatlicherseits grundlegenden Tabus störten.

Die Vertreter der „bürgerliche Mitte“ leugneten Tatsachen, verlachten seriöse Prognosen aus nonkonformistischen Quellen und sicherten das Establishment gegen jede Kritik von rechts ab. Die Vertreter der „bürgerliche Mitte“ waren Mittäter, vergleichbar den absichernden Zuschauern einer Vergewaltigung durch einen der ihren.

Der „seriöse Bürgerliche“ mit seinem Geraune von „Verschwörungstheorie“ und „Abschreckung infolge Provokation“ ist dafür verantwortlich, daß die kleine Restmannschaft radikal Freiheitsliebender dauerhaft daran gehindert wurde, letzte Versuche einer Umkehr zu unternehmen. Den „Gemäßigten“ gebührt die größte Verachtung.

Diese „Mitte“ erfreut sich ihrer konservativen Verkleidung und glaubt an ihre moralische Überlegenheit. Diese bürgerliche Mitte vertrat schon damals sozialdemokratische Positionen und hat sich im Einklang mit dem Zeitgeist nach weit links entwickelt.“

Diese zur „Mitte“ sich rechnende Klientel ist die Fleischwerdung der vollendeten Umerziehung, des Sieges der Geschichtsschreibung der Siegermächte und der Lust an der Vernichtung der eigenen nationalen Identität.“

Wer sich bei einem Kahn, der wegen seiner Schlagseite backbords zu kentern droht, in die Mitte setzt und dabei noch dummstolz in die Runde schaut, ist kein unschuldiger Passagier, sondern trägt als Saboteur aktiv zum Untergang bei.

Das Lager der Reformer in der AfD übt auf diese Klientel einen gewissen Reiz aus: Etwas frech und alternativ, aber wirkungslos – etwas libertär, aber mit Sprech- und Denkverboten – irgendwie europäisch urban, aber auf keinen Fall national-identitär – progressiv, tolerant, kritisch, aber niemals die genuin deutsche Sonderrolle in Frage stellend. Die „bürgerliche Mitte“ spürt instinktiv die mentale Nähe zu diesem Teil der AfD. Beide Seiten stimmen darin überein, daß dringend etwas geschehen muß. Aber auf keinem Fall darf die Nachkriegsordnung mit deren Narrativen, Tabus und den daraus abgeleiteten Verpflichtungen in Frage gestellt werden.“

Die antiradikalen Kräfte innerhalb der Parteiführung hegen die Hoffnung, daß diese Klientel sich durch ein gemäßigtes Parteiprogramm dauerhaft und erfolgreich an die AfD binden läßt.“

In der Praxis hat sich dagegen herausgestellt: Wahlen werden nicht in der links verseuchten „bürgerlichen Mitte”gewonnen. Die „bürgerliche Mitte“ funktioniert realiter als ein zuverlässiger Unterstützer des links-hirngewaschenen Establishments.

Die Erfolge der auf politischen Umbruch zielenden Kräfte in Europa und den USA gründen nicht auf moderate Kritik und Einhaltung kleinbürgerlicher Konventionen.“

Andrew Breitbart ist die Einsicht zu verdanken, daß es sich lohnt, die Anstandsregeln der „bürgerlichen Mitte“ zu ignorieren. Das große Potential der Nichtwähler läßt sich, wie die Erfahrung beweist, nur durch Provokation und Tabubruch aktivieren.

Die Zielgruppen der Nichtwähler und Wahlverweigerer, die aus Wut und prinzipieller Abneigung einen Systemwechsel erhoffen, egal in welcher Tonart, stellen das wichtigste Reservoir für eine Opposition dar.

Die Gruppe der unzufriedenen Stammwähler der Systemparteien erweist sich mit ihrer Forderung nach einem gemäßigten Kurs, der Loyalitätsbezeugung zu fremden Nationen und der Akzeptanz oktroyierter „westlicher Werte“ lediglich als fünfte Kolonne der Systembewahrer. Die „Bürgerlichen“ dienen ausschließlich der Einhegung oder Zersetzung einer immer mehr gefährlich werdenden, fundamentalen Opposition. Alternative sollten diese links-infizierte Mitte meiden, bei Tag und Nacht.

 

Fazit:

Wer sich vorgenommen hat, ein aus den Fugen geratenes Irrenhaus zu reorganisieren, wird scheitern, wenn er glaubt, sich an die Vorstellungen der Irren anpassen zu müssen. Irre lassen sich nicht einfach dort abholen, wo sie sich mental eingerichtet haben. Nur eine Verschärfung der Trennlinie zwischen denen und den Nichtirren kann zu einer nachhaltigen Veränderung führen.

 

Fehlende Einsicht in die Begrenztheit parlamentarischer Möglichkeiten

Wir zitieren aus der Studie Strategische und taktische Optionen für das fundamental-oppositionelle Lager der AfD (Kapitel II) auszugsweise:

Der parlamentarische Flügel einer auf politischen Umbruch zielenden Bewegung kann dieser Bewegung ein gewisses Maß an Unterstützung gewähren. Ohne diese Bewegung im Hintergrund wäre der parlamentarische Flügel jedoch wirkungslos, wenn nicht sogar systemstabilisierend.“

Parlamentarische Mitwirkung erlaubt einer neuen Partei zwar keine Machtausübung, aber eine begrenzte Machtkontrolle.“

Direkter Einfluß auf die Kontrolle der Regierung –
d. h. in Fragestunden provozieren, um die öffentliche Auseinandersetzung polarisierend zu unterstützen, etc.

Informationsgewinnung und Transparenz durch Mitarbeit in Ausschüssen –
d. h. überprüfbares Zahlenmaterial einsetzen für detaillierte Kritik an Haushalt / Gesetzgebung / Steuerverschwendung / Finanzsektor / Geheimdienste / Untersuchungsausschüsse / etc.

Arbeitsplätze für Parteimitglieder –
d. h. qualifizierte Tätigkeiten im Umfeld der Parlamentarier (Stiftungen) erlauben eine Stabilisierung interner Parteistrukturen.

Parlament als Plattform für Öffentlichkeitsarbeit –
d. h. verbesserte Möglichkeiten der Informationsverbreitung“

Bei verständlich parlamentarischer Sehnsucht darf nie in Vergessenheit geraten, daß die parlamentarische Arbeit nur geringe Auswirkungen auf die politischen Verhältnisse haben wird.“

Modelle für das Zusammenspiel von Parlamentariern und außerparlamentarischer Opposition finden sich im 20. Jahrhundert u. a. bei den irischen Befreiungskämpfen gegen die englische Besatzungsmacht. Bei beiden Kriegsparteien kann man studieren, was der parlamentarische Arm einer Bewegung ausrichten kann und was nicht.“

Gehören die Führungskader einer Partei mehrheitlich dem Lager der Reformer und Befürwortern der politischen Korrektheit an, wird die darauf folgende Legislaturperiode für das fundamental-oppositionelle Lager zu einem masochistischen Alptraum.“

Der Typus anpassungswilliger Abgeordneter, schlimmstenfalls in Fraktionsstärke, wäre der zusätzliche politische Gegner im Parlament.“

 

Fehler in der Praxis:

Die aus oppositioneller Sicht „änderungsnotwendigen“, parteiinternen Verfahren werden im Detail in der Studie Besser keine als jene im Kapitel VIII behandelt. Hier beschränken wir uns auf das Thema der ineffizienten, von politischen Gegnern oktroyierten Aufnahmeregelung für neue Mitglieder.

Wir zitieren auszugsweise aus dem Kapitel VIII :

Der Aufnahmemodus sollte sich an den Aufnahmekonditionen der Fremdenlegion orientieren. Mit der Aufnahme verschwinden alle Taten, Schriften und Reden der Vergangenheit, auch wenn die Lügenpresse noch so laut toben dürfte. Frühere Mitgliedschaften in nicht verbotenen Parteien werden als Aufnahmekriterium ignoriert. Ausnahme: Ehemalige Mitglieder von Parteien mit Regierungsverantwortung unterliegen einem langjährigen Ämterverbot. Überläufertum darf sich in Zukunft nicht lohnen.“

Zum Fernhalten nationaler und internationaler Sozialisten genügt das Bekenntnis zur Marktwirtschaft und zum Minimalstaat.“

Zur Vermeidung manipulativer Mitgliederauslese durch Bundes- und Landesvorstände entscheidet die Kreisebene allein über die Aufnahme.“

Zusammenfassen lassen sich die Änderungsvorschläge in der Forderung: Das, was in den Systemparteien unter Professionalisierung verstanden wird, muß rigoros verhindert werden.“

 

V.     Nachwort

Welche Entwicklungen könnten noch zu einer Umkehr führen?
Welche Vorgänge lassen sich partiell verändern oder überhaupt noch beeinflussen?
Was ist von einer fundamental-oppositionellen Bewegung, ob mit oder ohne parlamentarischem Standbein, zu erwarten?

Lageerkennung – wie weit ist eine solche für die Mehrheit der Deutschen noch möglich?:

Die absolute Mehrheit der Abstammungsdeutschen ist außerstande, in historischen Zusammenhängen zu empfinden und zu denken. Zahlreiche Begebenheiten weisen darauf hin, daß sie es nie wieder lernen werden.

Entwurzelt, ohne das innere Bedürfnis, sich als ein Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft zu positionieren, erleben sie die Realität nur an der geschönten Oberfläche, und dort auch nur selektiv, zusammenhanglos und propagandistisch betreut.

Antrainierte Instinktlosigkeit, gepaart mit Kapitulationsgier und dem pathologischen Zwang, den Ernstfall als Teil des Lebens zu leugnen, haben sich zu einer Mixtur aus Dummheit und Blindheit entwickelt, welche sich als immun erweist gegen jeden Einfluß der Wirklichkeit.

In Folge sind sie teils nicht mehr fähig, teils sogar unwillig, in der Tradition eines Clausewitz, Mansteins, Moltkes oder anderer die Lage zu erkennen, zu analysieren, auszuwerten und in der Praxis im Sinne des naturgegebenen Eigeninteresses zu reagieren.

Selbsteinschätzung – wie steht es um die eigenen Kräfte bei der Mehrheit der wahlberechtigten Deutschen?

Der als modern und weltoffen sich charakterisierende westliche, US und deren Verbündete geprägte deutsche homo politicus sieht sich als Referenzmodell für den gesamten Erdball. Diese Selbstüberschätzung hat ein Ausmaß angenommen, daß ihn blind macht für die Reaktionen der vielen anderen, nicht der westlichen Propaganda verfallenen Völker. Der jahrzehntelang programmierte Deutsche hört weder deren Gelächter noch nimmt er deren Verachtung wahr.

Geographisch gesehen ist die aussterbende Spezie des „weißen“ homo sapiens auf nur wenige Staaten der US-Hegemoniezone begrenzt – auf einem mittelgroßen Globus sind es einige Quadratzentimeter. Daß es sich weltweit gesehen nur um ein reduziertes Areal handelt, geht meistens unter in jenen Kreisen, die den Untergang des „weißen Mannes“ beklagen. Außerhalb der US-verwalteten Vasallenstaaten ist der „weiße Mann“ durchaus noch lebensfähig, wenn auch auf niedriger werdender Leistungsstufe.

Innerhalb des prowestlichen Establishments hat sich unter dem Druck ökonomischer Abnutzung ein interner Wandel vollzogen. Daraus resultiert die Vorstellung, daß sich in Form einer „vernünftigen“, „realpolitischen“ Opposition ein solider Ausweg ohne Blutvergießen anböte.

Der in westlichen Werten verankerte, „bürgerliche“ Mehrheitsdeutsche hat mittlerweile erkannt, daß sich einiges ändern muß, wenn alles beim Alten bleiben soll. Er lehnt die unkontrollierte Einwanderung ab, propagiert dafür eine kontrollierte Fachkräfteeinwanderung.Er wendet sich gegen die Überdehnung des Sozialstaates, befürwortet aber prinzipiell Umverteilung und dirigistische Eingriffe des Staates. Er glaubt mit religiöser Inbrunst an die absolute Gleichheit aller Mitglieder der menschlichen Spezies, sowohl was deren äußeres Erscheinungsbild als auch deren Mentalität und Denkweise anbelangt. Daher bekämpft er biologische, anthropologische und medizinische Forschungsergebnisse über menschliche Rassen und deren bedingte Verhaltensweisen genauso fanatisch wie Einsichten des gesunden Menschenverstandes. Erfahrungswerte aus dem Alltag gelten ihm als obsolet.

Bei den eigenen Ressourcen geht er davon aus, daß sie ausreichen werden, um eine kontrollierte Einwanderung dauerhaft zu beherrschen. Er hält sich für stark genug, ohne Rücksicht auf die Beschränkungen durch biologische, kulturelle, historische und sprachliche Parameter eine konfliktarme Integration durchzusetzen.

Grundlage der eigenen Kräfteeinschätzung ist die Vorstellung, daß die anderen – also vier fünftel der Erdbevölkerung – die gleichen Wertvorstellungen über Gleichheit, Menschenrechte und Demokratie vertreten wie die Mehrheit der Deutschen und der anderen, den westlichen Werten als Folge des zweiten Weltkrieges verpflichteten Nationen.

Der Glaube dieser Westeuropäer und ihrer außereuropäischen Entscheider an die Beherrschbarkeit großer Umwälzungen ist immer noch unerschütterlich. Zwischen dümmlichen Gutmenschen und der sich als aufgeklärt fühlenden bürgerlich-akademischen Mittel- und Oberschicht lassen sich Differenzen nur noch als Nuancen erkennen.

Die Sicherheitslage kann sich noch so verschlechtern, Blut fließen oder Vergewaltigungen sich flächendeckend juristisch fast folgenlos ausbreiten – schlimmer als diese Vorgänge sind für diese „bürgerlichen“ Schichten Fäkalsprache, der Ruf nach historischer Revision oder die Forderung nach Anwendung von Generalverdacht als Überlebenstechnik.

Ihre eigene Verblendung ist in einem Maße fortgeschritten, daß sie sogar die Analysen ihrer eigenen Geheimdienste ignorieren. Das Propagandaziel des vorsätzlich nicht Wissen-Wollens ist in diesen Schichten übererfüllt, unumkehrbar und nicht mehr zu modifizieren.

Schwachstellenanalyse – welche Perspektiven kann das alternative Lager bieten?

Auf allgemeiner Ebene lassen sich zwei grundsätzliche Schwachpunkte benennen, von denen der zweite allerdings sich als nicht beeinflußbar erweisen wird.

Gegenwärtig existiert in der BRD nur eine einzige Partei mit dem öffentlichen Anspruch, Opposition auszuüben. Vorsätzlich errichtete bürokratische Hürden erschweren die Gründung einer weiteren Oppositionskraft. Damit fehlt das in der Wirtschaft bewährte Entdeckungsverfahren mittels Wettbewerb. Angesichts geringer Ressourcen im oppositionellen Lager wird sich an diesem Zustand so schnell nichts ändern. Es bleibt abzuwarten, wie die kommenden Parteispaltungen in Österreich, Frankreich und Italien organisiert werden. Davon wird abhängen, ob die nötigen Impulse auf die BRD überspringen werden, um eine organisierte alternative Bewegung in Gang zu setzen.

Der zweite Schwachpunkt ist anderer Natur. Hier geht es um die Einsicht in geschichtliche Zyklen. Die Phase, in der sich die BRD und Teile Westeuropas befinden, läßt sich nicht mehr als Dekadenz schönreden. Es handelt sich vielmehr um Degeneration im fortgeschrittenen Stadium. Die Evidenz dieser Entwicklung läßt sich allein durch einen Blick auf die Gesichtszüge des Regierungspersonals bestätigen.

Die Phase einer Degeneration beinhaltet seit jeher Unfruchtbarkeit, Geburtenverweigerung, Vernunftsfixierung, Ächtung des Abstammungsprinzips, Selbsthaß und Verteidigungsunwillen.

Degeneration war bisher niemals durch menschliches Handeln rückgängig zu machen. Die Natur selbst benötigt jedesmal Jahrhunderte oder mehr, um nach der Phase totaler Erschöpfung einen Zyklus neu beginnen zu können.

Gerechterweise muß darauf hingewiesen werden, daß das 17., 18. und 19. Jahrhundert gerade auf deutschsprachigem Boden Spitzenleistungen erbracht hat, die heute immer noch weltweit das Leben vieler, selbst stark unterschiedlicher Völker prägen. Eine längere Erschöpfungs- und Ruhephase wird sich aus verstehbaren Gründen als unvermeidlich herausstellen.

Durch das Zusammentreffen von einer spezifischen Degenerationsphase mit einer Population, die durch staatliche Umverteilung gemästet und zur Willenslosigkeit erzogen wurde, wird sich eine mehrheitsfähige Opposition nicht mehr entwickeln können. Die Furcht vor der Freiheit wiegt mehr als die Angst vor dem Untergang.

Die Durchführung des Morgenthau-Plans hätte für die Deutschen weniger Zerstörung gebracht als Wohlstand, Verstädterung und jahrzehntelange Indoktrination es vermochten. Eine Landbevölkerung mit Instinkten und natürlichen Abwehrreflexen hätte sich nicht so widerstandslos den eigenen Untergang einreden lassen.

Wenn die Mehrheit einer biologisch bestimmbaren Spezies nicht mehr überleben will, muß die Minderheit der Verteidigungsbereiten sich von dieser Spezies aus Gründen der Eigensicherung separieren. Die einzige Chance dieser Minderheit besteht darin, die Jahrhunderte lang gewachsene, aber gegenwärtig sich auflösende Einheit eines Volkes gezielt zu spalten und danach sich auf geographisch geschlossene, gut zu verteidigende Refugien zurückzuziehen.

Ähnlich einem zuckerkranken Patienten, dessen Leben nur durch eine Amputation zu verlängern ist, ist es bei einem Volk – als Körper gedacht – im fortgeschrittenem Verfallszustand notwendig, die Verteidigungsbereiten von den reformgläubigen Anpassungswilligen zu trennen.

Opposition bedeutet unter den sich abzeichnenden Bedingungen, Insellösungen zu organisieren für jene Minderheit der letzten Deutschen, die sich nicht von ihrem „Trieb“ der Selbsterhaltung abbringen lassen wollen. Eine oppositionelle Organisation, mit oder ohne parlamentarischem Standbein, muß früher oder später die Spaltung des eigenen Volkes als überlebensnotwendig befürworten.

Daß eine quantitative Reduzierung des personellen Potentials, sprich Wählerschwund, innerhalb einer oppositionellen Volksbewegung zu einer Schwächung des machtpolitischen, taktischen Potentials führen muß, ist ein verbreiteter Irrglaube. Historisch gibt es zahlreiche Beispiele, welche diesen Irrglauben widerlegen. Eines der bekanntesten Beispiele sind die Bolschewiki, die sich provokant „Mehrheit“ nannten, obwohl sie eindeutig in der Minderheit waren.

Aus taktischen Gründen muß lediglich ein gewisser Schwellenwert an Zustimmung erreicht werden. Sollte es zu einer erneuten Parteigründung mit oppositionellem Selbstverständnis kommen, dürfte dieser Schwellenwert in der aktuellen BRD bei etwa sieben bis neun Prozent an Wählerstimmen liegen. Daß diese Größenordnung ausreichend ist für grundsätzliche Veränderungen, hat die Partei der Grünen in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens bewiesen.

Das Postulat, man sei nur gemeinsam stark und müsse unter allen Umständen zusammenhalten, verschleiert, daß niemals zu einer Verstärkung führen kann, was nicht schon vorher über Stärke verfügte. Zehn Einbeinige laufen die fünftausend Meter Strecke nicht schneller als ein einzelner Einbeiniger. Da nutzt auch kein Zusammenhalt, um Schwächen auszugleichen.

 

Fazit:

Das Erkennen der Ist-Lage von Deutschland im Zustand 2018 setzt keine ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten voraus. Die Realität, was die Lebens- und Machtverhältnisse in der BRD aktuell angeht, war noch nie so übersichtlich, so wenig komplex, so klar und eindeutig zu erfassen. Zur Einschätzung der Lage bedarf es nur weniger Informationen, weder von außerhalb noch von sonst wie Dritten. Man stelle sich nur an eine beliebige Straßenecke einer im geographischen Sinne deutschen Großstadt und beobachte dort mit eigenen Augen das, was sich als die ungeschminkte Wirklichkeit darstellt. Aufgrund der geringen bildungsbedingten Voraussetzungen läßt sich diese Vorgehensweise als „Lageerkennung für Jedermann“ bezeichnen.

Die „Lageerkennung für Jedermann“ führt unweigerlich bei allen auf deutschem Boden Lebenden, ob sie es zuzugeben bereit sind oder nicht, zu der Erkenntnis, daß es sich hier um das typisches Endstadium einer Kulturnation handelt.

Langsam, wie bei einem anschwellenden Hochwasser, sickert die Wahrnehmung in die Ritzen vieler Hirne, daß es zukünftig vermehrt um nicht-materielle Faktoren gehen wird, daß eine Nation nicht nur nach dem Steuersatz zu beurteilen ist, sondern in erster Linie eine Schicksalsgemeinschaft darstellt. Die Klärung der eigenen Identität wird ebenso überlebenswichtig wie die Vorräte an Wasser, Munition und Medikamenten.

Auch diejenigen, die die Realität abstreiten, haben diese trotzdem, wenn auch unfreiwillig, mittlerweile zur Kenntnis nehmen müssen. Um das Erkannte im Unterbewußten in Zaum zu halten, unterwerfen sie sich größten Anstrengungen und Verrenkungen, vergleichbar den damaligen Propagandisten des Sowjet-Imperiums, als diese von den angeblichen Fortschritten des sozialistischen Wirtschaftsmodells schwärmten.

Verstärkt wird dieses Verdrängen durch eine gezielte Begriffsverwirrung. Der Begriff „Globalisierung“ bedeutet genauso wenig wie der Begriff „Internationalisierung“, daß Nationen im Rahmen von Gesprächen und Handel zusammenkommen, um vorsätzlich ihren eigenen, souverän-nationalen Rechtsstatus aufzulösen. Es handelt sich ausschließlich um Kampfbegriffe, die bereits im militärischen Vorfeld gegnerische Nationen schwächen sollen, um sie der eigenen Nation später ohne größere Widerstandshandlungen einverleiben zu können.

Niemand wird heutzutage die Erkenntnis bestreiten, daß es letzten Endes nur noch um die Frage von Nation oder deren Auflösung geht. Geleugnet wird jedoch, daß diese Auflösung nicht weltweit – global – stattfindet, sondern nur bestimmte Nationen betrifft. Das Verschwinden der deutschen Nation beispielsweise erfolgt ausschließlich zu Gunsten einer anderen Nation. Diese andere – sich auserwählt fühlende – Nation denkt aber nicht im Traum daran, sich selbst aufzulösen. Ganz im Gegenteil: Als Weltmacht sieht sie sich als die „notwendige“ Nation, die sich berufen fühlt, die aufzulösenden Nationen als Vasallen in ihr Imperium zu integrieren.

Weniger ökonomisch, sondern substantiell stellt sich für die Abstammungsdeutschen nur noch die Frage: Souveränität und Freiheit oder Unterwerfung und Verabschiedung aus der Geschichte?

Die traditionelle Kurzformel dafür lautet: Wir oder Die. Tertium non datur.

 

VI.     Anhang / Kontroll-Liste

Die Mitgliedschaft in einer politischen Partei impliziert eine hochgradige Übereinstimmung mit deren programmatischen Grundwerten, Zielen und organisatorischen Strukturen.

Die Mitarbeit dagegen in kleinen Lobbygruppen und Initiativen mit oppositioneller Stoßrichtung setzt lediglich eine programmatische Übereinstimmung in wenigen Punkten voraus. Meistens handelt es sich sogar nur um ein einziges Thema, welches die Grundlage gemeinsamen Handelns bildet. Ob Strommasten, Identität oder die sogenannte sexuelle Frühaufklärung, die Heterogenität der Mitglieder kennt keine Abgrenzung, solange die konkret vereinbarten Sachthemen akzeptiert werden.

Als Zwischenstufe zwischen Initiative und Partei hat sich seit Kurzem die Organisationsform „Sammlungsbewegung“ etabliert. Politiker in Frankreich und Österreich erzielten im Rahmen von Sammlungsbewegungen nachhaltige Erfolge.

Für die von der AfD enttäuschten Alternativen könnte sich das Modell Sammlungsbewegung als die Organisationsform anbieten, welche dann als Sammelbecken aller nicht-integrierbereiten, unversöhnlichen Oppositionellen fungiert.

Die folgende Kontroll-Liste faßt stichwortartig wesentliche Überlegungen dieser Studie, ergänzt um wenige weitere Forderungen, in Tabellenform zusammen. Übereinstimmungen oder Differenzen lassen sich mit dieser Kontroll-Liste schnell und sicher bestimmen.

Die tabellenartige Liste mit ihren gedachten Antwortmöglichkeiten „Ja“ oder „Nein“ bringt Klarheit darüber, ob sich für eine Person mit oppositionellem Selbstverständnis die Mitgliedschaft in einer „alternativen“ Partei, wie auch immer sich diese Partei „verkauft“, lohnt oder nicht.

Parteiintern:
  • Ende staatlicher Parteienfinanzierung
  • Ende des Parteistiftungswesen
  • Ämterreduzierung
  • Ämterdauer Begrenzung
  • Reduzierung der Entscheidungsbefugnisse aller Funktionäre auf allen Ebenen
  • Entoligarchisierung der Führungsschicht durch erleichterte Einspruchs- und Abwahlmöglichkeiten der Basis
  • Abschaffen des Delegiertenwesens
  • Revision der Aufnahmekriterien in die Partei
  • Distanzierungsverbot in der Öffentlichkeit für Funktionäre
  • Kontaktverbot zur Systempresse für Funktionäre
  • Distanz zur sogenannten „Bürgerlichen Mitte“
  • Ablehnung der Entwicklung zu einer „Volkspartei“
Innenpolitik:
  • Rückbau des Sozialstaates zur Marktwirtschaft ohne Adjektiv
  • Reduzierung der Staatsquote
  • Beendigung der Parteienfinanzierung
  • Radikale Reduzierung staatlicher Eingriffe in Familie, Gewerbe und Handel
  • Revision der Bildungspolitik
  • Revision diverser Geschichtsmythen
  • Entpolitisierung der Justiz
  • Konsequenter Kampf gegen jede Form politischer Korrektheit
  • Wiederherstellung freier Rede, vergleichbar der Praxis zu Beginn der Amtszeit von Ronald Reagan (1981) in den USA
  • Auflösung des Inlandgeheimdienstes, Ersetzung teils durch Verteilung auf ein Sonderdezernat der Polizei bei Verbot einer Gesinnungsbeobachtung und Gesinnungsüberprüfung, teils durch eine eigenständige Organisation, spezialisiert auf Spionageabwehr
Außenpolitik:
  • Austritt aus der UNO
  • Austritt aus der Nato
  • Austritt aus der EU
  • Null fremde Truppen auf deutschem Boden
  • Null fremde Sicherheitsdienste auf deutschem Boden
  • Null privilegierte Beziehungen zu anderen Staaten
  • Bilaterale Verträge an Stelle multilateraler Bündnisse
  • Null Asyl
  • Null Einwanderung, vergleichbar mit Japan und China
  • Ius sanguinis als vorrangiges Kriterium der Staatsangehörigkeit
Eigensicherung:
  • Beenden der Opferentwaffnung
  • Legaler Waffenbesitz, vergleichbar dem gesetzgeberischen Rahmen in Tschechien
  • Aufbau von Heimatschutzverbänden, vergleichbar den milizartigen Organisationen in Ungarn und Polen

 

Sommer 2018

 

 

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