Provokation – Beleidigung – Antikorrektheit als Taktik: Ist der Faktor Trump auf das widerständige Milieu in Deutschland übertragbar?

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P r o v o k a t i o n – B e l e i d i g u n g – A n t i k o r r e k t h e i t a l s T a k t i k: Ist der „Faktor Trump“ auf das widerständige Milieu in Deutschland übertragbar? 

Über Unterschiede und Ähnlichkeiten der Oppositionskulturen der USA und BRD

April / Mai 2017

 

Inhaltsangabe:

I. Die Zeitschiene

Exkurs 1: Wahlkampfaussagen

Exkurs 2: Der tiefe Staat

II. Die wiederkehrenden Anläufe für einen politischen Umbruch

III. Die Übertragbarkeit des „Faktors Trump“

IV. Die Unterschiede

V. Die Ähnlichkeiten

VI. Das Übertragenswerte

VII. Das kognitive Potential deutscher Systemmedien

VIII. Zusammenfassung der Gemeinsamkeiten

IX. Schlußbetrachtung

 

I. Die Zeitschiene

Die „Ära Trump“ läßt sich rückblickend in taktischer und strategischer Sicht grob vereinfacht in fünf Phasen gliedern:

Phase I umfaßt den Zeitraum von Trumps Entschluß im Juni 2015, sich zu bewerben, bis circa Anfang August 2016 des laufenden Wahlkampfes.

Phase II beginnt mit der Verpflichtung von Stephen Bannon im August 2016, der noch intensiveren Unterstützung durch Breitbart / Milo Yiannopoulos und der Personalentscheidung für Kellyanne Conway als Wahlkampfleiterin.

Phase III beginnt mit dem Wahlsieg am 08. November 2016 und erstreckt sich über den 20. Januar – Tag der Amtseinführung – bis Mitte Februar. In dieser Phase werden richtungsweisende Personalentscheidungen gefällt, unter anderem für den Posten des Sicherheitsberaters, Michael Flynn, des Senior advisors und Redenschreibers Stephen Miller, des Chefstrategen Stephen Bannon und für Jeff Sessions als Justizminister.

Phase IV fängt Mitte Februar 2017 mit dem Sturz von Trumps Sicherheitsberater Michael Flynn an, der Schlüsselfigur in der bisherigen Auseinandersetzung mit dem „tiefen Staat“, setzt sich mit der Ernennung von James Mattis als Verteidigungsminister fort und endet mit weiteren Personalentscheidungen zu Gunsten von Vertretern des Establishments. Gegen Ende dieser Phase erfolgt die Degradierung von Stephen Bannon. Parallel zu der Personalentsorgung werden zahlreiche Wahlkampfthesen zunächst entschärft und kurz danach in deren Gegenteil verkehrt.

Phase V beginnt nach 76 / 77 Tagen im Präsidentenamt mit der ersten abgefeuerten Tomahawk-Rakete von einem Schiff der US-Kriegsmarine im östlichen Mittelmeer, einer schon immer geschichtsträchtigen Schnittstelle des eurasischen mit dem afrikanischen Kontinent.

Seitdem findet die seit Gründung der USA imperial-missionarische Politik des US-Establishments unter neuer Markenbezeichnung zur Kontinuität zurück.

Friedfertige und gutgläubige Gemüter werfen Trump und seinem Gefolge entweder einen spontanen oder sogar geplanten Bruch seiner Wahlversprechen vor. Sie orakeln, ob Trump übergelaufen sei oder schon immer ein Vertreter des Establishments gewesen wäre.

Ein mit Verschwörungstheorien und Verschwörungspraktiken erfahrener Zeitgenosse jedoch wird Trump und seinen Initiatoren für das Scheitern ihres radikalen „Restaurationsversuches“ – so die Eigenbezeichnung des politischen Ziels – keine persönliche Schuld anlasten. Wahrscheinlich wird man es zukünftig vielmehr als Erfolg bewerten, daß Trump mit seiner Mannschaft sich überhaupt so viele Tage in einer Regierungsposition halten konnte.

In diesem Zeitraum hatten sie meistens Richtiges und für den nächsten Anlauf gegen das Establishment Wegweisendes öffentlich verkündet. Gegen den erbitterten Widerstand der herrschenden Kaste und deren Unterstützer wurden Probleme beim Namen genannt und Forderungen zugunsten des eigenen Volkes erhoben wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Die Wahlkampfreden Trumps lassen sich von nachfolgenden Generationen noch im nächsten Jahrzehnt unredigiert übernehmen. Ihre Gültigkeit werden sie dann erneut beweisen im Kampf gegen das universalistische Menschenrechtsdiktat der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft.

 

 

Exkurs 1: „Wahlkampfaussagen“

Beispiele aus den Wahlkampfreden für Aussagen Trumps, die auch in den nächsten Jahren weder stilistisch noch inhaltlich korrigiert werden müssen.

In dieser Auswahl kurzer Beispielsätze wurden die sinngemäßen Vokabeln für „amerikanisch“ durch „deutsch“ ersetzt, um die Allgemeingültigkeit der Aussagen zu verdeutlichen.

 

27. April 2016, Washington:

Meine Außenpolitik wird stets die Interessen des deutschen Volkes und seine Sicherheit vor alles andere stellen.

Wir werden dieses Land und sein Volk nicht länger dem falschen Gesang des Globalismus unterwerfen.

 

7. Juni 2016, New York:

Warum sollten Politiker ein System ändern wollen, das komplett manipuliert wurde, damit sie an der Macht bleiben?

 

8. August 2016, Detroit:

Steuervereinfachung wird ein Hauptbestandteil des Plans sein.

Außerdem muß keine Familie mehr die Erbschaftssteuer bezahlen. Deutsche Arbeiter haben ihr ganzes Leben lang Steuern gezahlt, sie sollten nicht auch noch für ihren Tod besteuert werden ……

Unsere Partei hat sich für eine neue Ära entschieden, indem sie einen Kandidaten außerhalb des manipulierten und korrupten Systems gewählt hat.

 

16. August 2016, West Bend, Wisconsin

Der Komplex aus Medien, Großspendern und Politikern, der dieses Land hat ausbluten lassen, muß durch eine neue Regierung aus dem Volk, durch das Volk und für das Volk ersetzt werden.

 

25. August 2016, Manchester New Hampshire – [ Als Antwort auf den Rassismusvorwurf ]

Wenn ihre Politik nicht mehr aufgeht, bleibt ihnen nur noch dieses eine müde Argument.

Das ist die letzte Zuflucht eines diskreditierten Politikers. Immer wieder kommen sie darauf zurück. Aber das Argument hat ausgedient.

Menschen, die möchten, daß ihre Gesetze durchgesetzt und respektiert werden und die ihre Grenze gesichert haben wollen, sind keine Rassisten.

 

31. August 2016, Phoenix, Arizona – [ Über die Bedürfnisse der illegalen Einwanderer ]

An alle Politiker, Geldgeber und Lobbyisten:Hört diese Worte von mir und von Euch allen heute! Es gibt nur ein zentrales Thema in der Einwanderungsdebatte, und dieses Thema ist das Wohlergehen des deutschen Volkes. Danach kommt erstmal lange gar nichts……

 

13. Oktober 2016, West Palm Beach, Florida

Bei unserer Bewegung geht es darum, ein gescheitertes und korruptes politisches Establishment durch eine neue Regierung auszutauschen,die Ihr kontrolliert, das deutsche Volk.

Das Establishment und seine medialen Helfer üben über altbekannte Mittel Kontrolle über diese Nation aus. Jeder, der sich ihrer Kontrolle entgegenstellt, wird als Sexist, als Rassist, als Fremdenfeind und moralisch entartet diffamiert. Sie werden Euch angreifen. Sie werden Euch verleumden. Sie werden versuchen, Eure Karriere und euren Ruf zu zerstören. Und sie werden lügen, lügen und nochmals lügen.

[Über die Präsidentenwahl ]: Das ist Euer Moment der Abrechnung.

 

Quelle für sämtliche Zitate:

Krieg und Frieden, Donald Trumps Reden, Compact Edition, Ausgabe Nr. 4

Exkurs Ende

 

 

Unter dieser Perspektive lautet die abschließende Bilanz im Frühjahr 2017: Der „tiefe Staat“ hat gesiegt. Nach brilliantem Wahlkampf wurden Trump und seine Mitkämpfer von Hintergrundmächten ausgeschaltet. Trump entscheidet jetzt lediglich formell und führt seine Entscheidungen nach Art eines Atavars aus. Der Präsident kann nur noch so tun als ob.

Ron Paul, erzlibertäre Instanz der US-Politik, befürchtete schon seit längerem das Schlimmste und wies beispielsweise darauf hin, daß „Trump keine Kontrolle über Angriffe unter falscher Flagge haben wird“.

 

 

Exkurs 2: „Der tiefe Staat“

Der tiefe Staat“ ist die populäre Bezeichnung für die Regierung hinter der Regierung, auch Schattenregierung genannt. Im engeren Sinne meint die Bezeichnung das unsichtbare Netzwerk der sich verselbstständigten Geheimdienste, deren Einflußnahme auf Justiz und Bürokratie und deren Zusammenarbeit mit der organisierten Kriminalität. Ebenso meint die Namensgebung „Der Sumpf“ aus der Wahlkampfrhetorik Trumps den nicht angreifbar erscheinenden Staat im Staate.

In dieser Studie wird die Bezeichnung „Der tiefe Staat“ in einem umfassenderen Zusammenhang angewandt. Bei dieser Interpretation erstreckt sich„Der Sumpf“ oder „tiefe Staat“ unter Führung der Sicherheitsbehörden und deren semi-privaten Ablegern auf die organisierte Kriminalität, die meinungsbildenden Medien, die kulturbestimmenden Intellektuellencliquen, auf das Forschungs- und Wissenschaftsmilieu, auf renommierte Denkfabriken, Entscheiderzirkel der Hochfinanz und auf diverse Formationen, die klassischerweise als „fünfte Kolonne“ einzustufen sind.

Exkurs – Ende

 

 

Die operative Perspektive von Trumps Beratern ist noch unklar. Daß aber seine Mannschaft resigniert aufgeben wird, ist nicht wahrscheinlich. Im Hintergrund wird aufgrund der biographischen und politischen Vorgeschichten der Akteure eine Sammlungsbewegung stattfinden, die nach einer Phase der Lageanalyse und Netzwerkknüpfung sich neu aufstellen wird.

Eine kleine Auswahl kurzer Beispiele soll die Plausibilität untermauern, die darauf verweist, daß mit einer Kontinuität oppositioneller Aktivitäten zu rechnen ist. Es handelt sich um Beispiele für teils weit zurückliegende Aktivitäten von Vertretern der jetzigen Regierungsmannschaft. Sie machen deutlich, wie lange diese Personen bereits dem Widerstandsmilieu angehören. Schon vor Trumps Entscheidung, sich zu bewerben, standen beispielsweise Trump, Bannon und Flynn im Lager der Opposition.

 

Beispiel Trump

Von Trump liegt ein Statement vom August 2004 bezüglich des Irak-Krieges vor, das vieles von dem vorweg nimmt, was er Jahre später im Wahlkampf thematisierte. Er hatte als Privatperson im Esquire-Magazin folgendes Statement veröffentlicht:

Zitat:

Seht Euch den Krieg im Irak und das Chaos an, in dem wir stecken. Ich wäre das so niemals angegangen. Glaubt irgendjemand wirklich, daß der Irak eine wunderbare Demokratie werden wird, in der die Menschen zur Wahlkabine gehen und sanft ihre Stimmzettel in die Urne werfen werden, und der Sieger dann fröhlich das Land führen wird? Im Ernst? Zwei Minuten nachdem wir weg sind, wird es einen Umsturz geben, und der mieseste, härteste, gerissenste und teuflischste Typ wird die Macht übernehmen. Und er wird die Massenvernichtungswaffen haben, die Saddam nicht hatte. Was war der Sinn dieser ganzen Sache? …….. Dann stellt sich heraus, daß alle Kriegsgründe absolut falsch waren. All das für nichts.“

 

Beispiel Flynn

Flynn war vom 24. Juli 2012 bis zu seiner vorzeitigen Abberufung am 2. August 2014 Direktor der Defense Intelligence Agency (DIA), des militärischen Nachrichtendienstes der USA. Es handelte sich um den höchsten Posten in einem der wichtigsten Geheimdienste sowohl der USA als auch weltweit. Laut eigener Aussage lag der wahre Grund seiner Demission darin, unbequeme Wahrheiten über den Kampf gegen islamische Extremisten ausgesprochen zu haben. Flynn hatte beispielsweise öffentlich erklärt, die Vereinigten Staaten und andere Unterstützerstaaten der säkularen Rebellen in Syrien würden auch Al-Qaida wissentlich unterstützen, um die syrische Regierung unter Druck zu setzen.

Bei Flynn ist davon auszugehen, daß er wegen seines erzwungenen Rücktritts nicht ruht, bis diese „offene Rechnung“ beglichen sein wird.

 

Beispiel Bannon

Bannon ist schon länger auf vielfältige Art und Weise mit Oppositionsgruppen vernetzt, unter anderem mit der konservativen, antiglobalistisch verorteten katholischen US-Kirche. Im Juni 2014 hielt Bannon eine viel beachtete, mit Skype übertragene Rede im direkten Umfeld des Vatikans vor der konservativen katholischen Denkfabrik „Dignitatis Humanae“. Aber auch schon vorher pflegte Bannon engen Kontakt zu den maßgeblichen Führern des Widerstandes gegen Papst Franziskus, der ganz offiziell und mit allen Mitteln die US-geführte Globalisierung einschließlich der Vernichtung der homogenen europäischen Staatsvölker unterstützt.

Als sich später die Hinweise verdichteten, daß es im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Papst Benedikt zu finanziellen Auffälligkeiten gekommen war, die direkt auf Soros und die Clinton-Stiftung verwiesen, wurde Bannon zum Ansprechpartner für die US-Bischofskonferenz, die in einem öffentlichen Brief ihn qua seines Amtes um Aufklärung bat.

Dieses eine Beispiel belegt, wie Bannon an vielen Fronten gleichzeitig aktiv beteiligt ist. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird Bannon seiner Antiestablishment-Agenda weiterhin folgen.

 

 

II. Die wiederkehrenden Anläufe für einen politischen Umbruch

Die Niederlage derjenigen, die sich für Rede- und Gedankenfreiheit, das Recht auf eigene Identität oder für die Reduzierung staatlicher Eingriffsmöglichkeiten eingesetzt hatten, ist nicht zu beschönigen. Allerdings bleibt festzuhalten: Die Abstände zwischen den Niederlagen werden kürzer.

Beginnt man die Aufzählung in neuerer Zeit mit eigenwilligen und polarisierenden Typen wie Barry Goldwater und Ronald Reagan, setzt man die Linie der staatskritischen und freiheitsakzentuierenden Kandidaten mit Ross Perot, Ron Paul und Donald Trump fort, läßt sich folgende Erwartung behaupten:

Die Abwehrkämpfe des Sumpfes, des erweiterten „tiefen Staates“, werden notgedrungen immer heftiger. Dessen operativen Gegenmaßnahmen werden skrupelloser, ungetarnter und gezielter gegen Einzelpersonen durchgeführt. Die Verflechtung von Diensten, Justiz, Bürokratie, Finanzwelt und Medien funktioniert immer perfekter und scheint nicht mehr auflösbar zu sein. Die geballte Macht des Establishments wirkt unbesiegbar.

Trotzdem wachsen in der Bevölkerung, besonders bei den Steuerzahlern, langsam, aber stetig, die Oppositionskräfte, auch außerhalb der USA. Diese Entwicklung läßt sich mittlerweile nicht mehr abwürgen, selbst in den Ländern der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft nicht, die von der Ideologie des Multikulturalismus, der Globalisierung und des Menschenrechtsimperialismus zersetzt sind.

 

 

III. Die Übertragbarkeit des „Faktors Trump“

Im Frühjahr 2017 stellt sich dem entschlosseneren Teil der Oppositionskräfte in Deutschland die Frage, welche Elemente des erfolgreichen Wahlkampfs von Trump auf die Verhältnisse der BRD übertragbar sein könnten.

Wie ist die deutsche Ausgangslage?

In Deutschland existiert zwar mittlerweile eine rechte Oppositionsbewegung mit teilweise libertären Ansätzen. Deren aktive Mitglieder tun sich aber immer noch schwer damit, sich überhaupt rechts nennen zu lassen, geschweige denn, sich als radikale Oppositionelle zu verstehen.

Die verunsicherten deutschen Dissidenten fürchten am meisten die Folgen einer Verletzung der deutsch-spezifischen Tabus. Weiterhin hoffen sie trotz Aussichtslosigkeit auf die Möglichkeit, auch in gefahrvoller Zukunft die „bürgerliche Etikette“ bewahren zu können. Sie fokussieren sich realitätsfern auf eine angeblich „politische Mitte”.

Konfrontationsangst, zwangsneurotisches Konsensverlangen und viele bekannte Phänomene der kognitiven Dissonanz führen die Anhänger zahlreicher deutscher Oppositionskreise am Nasenring durch die Lande.

Die ängstliche, auf inhaltliche Mäßigung zielende Taktik der außerparlamentarischen Funktionäre kastriert die Angriffslust der Basismitglieder und raubt in letzter Konsequenz dem Widerstand die Legitimität. Zusätzlich hat die Mehrheit der oppositionellen Führungskader eine kollaborationsfreundliche Verhaltensneigung verinnerlicht. Was Antifa und die Systemmedien im Verbund mit der sogenannten Zivilgesellschaft nicht an Kontrolle schaffen, wird von dem eigenen Führungspersonal zahlreicher Widerstandsorganisationen in Richtung „politischer Mitte“ gezähmt oder intern über Schiedsgerichte reguliert.

Die labile Funktionärsschicht verharrt im Eunuchen-Modus und glaubt, dem Establishment den Wind aus den Segeln nehmen zu können, indem die Oppositionskräfte sich mäßigen und über jedes Stöckchen springen.

Die kollaborationsbereiten Kader propagieren Selbstverharmlosung als eine – angeblich – taktische Maßnahme. Tatsächlich planen sie, daß die angebliche Taktik in Zukunft zu dem einzigen strategischen Ziel mutiert.

Die politische Perspektive der meisten Funktionäre erschöpft sich in der Forderung, daß sich die regimebejahende Bevölkerung, also etwa fünf-siebtel der gesamten Wählerschaft, bis zum nächsten Wahltag nicht provoziert fühlen dürfe.

Wenn das Trump und sein Wahlkampfteam befolgt hätten? Sie wären niemals über die Vorwahlen hinausgekommen.

Die Erfahrungen von Trump, Bennon, Yiannopoulos und vielen anderen in einem der härtesten Wahlkämpfe liefern dagegen beweiskräftige Argumente, wie mit einem übermächtigen Gegner umgesprungen werden muß.

Was läßt sich konkret aus diesen Erfahrungen auf die deutschen kulturpolitischen Verhältnisse übertragen?

Was läßt sich wegen signifikanter Unterschiede von vorne herein ausschließen?

 

 

IV. Die Unterschiede

Zu den grundsätzlichen Unterschieden zählen seitens der USA unter anderem folgende, in Kurzform beschriebene Themenbereiche:

Die USA wurden im Jahre 1776 als souveräner Staatenbund gegründet. Sie waren schon vor ihrer Gründung eine Einwanderungsgesellschaft. Die organisierte Kolonisierung begann mit der Landung des Auswandererschiffes Mayflower im Jahre 1620. Vergleichbar mit Ländern wie Kanada oder Australien kennen die USA keine mehrtausendjährige Kulturgeschichte. Die kulturellen Wurzeln der Einwanderer verschwanden hinter der neuen Identität des „amerikanischen Traums“.

Der Gründungsmythos basiert auf der Bedeutung persönlicher Freiheit. Schuldgefühle über den Gründungsgenozid, dem Massenmord an den dort gelebt habenden Eingeborenen, finden keinen herausragenden Ausdruck, weder in Verfassungsdokumenten noch in Denkmälern oder Erziehungskampagnen. Ein Erbschuldkult konnte sich nicht großflächig durchsetzen.

Die Betonung der persönliche Freiheit beinhaltet die Abwehr staatlicher Einmischung.

Die Abwehrfähigkeit gegenüber staatlicher Willkür fußt auf allgemeiner Selbstbewaffnung.

Die verbreitete Bewaffnung der Zivilbevölkerung im Verbund mit starkem Mißtrauen gegenüber Kollektiven führen zu einem ausgeprägten Glauben an die Stärke des Individuums.

Die positive Rolle des Einzelnen zusammen mit der neidlosen Anerkennung wirtschaftlichen Erfolgs verringert die Sozialstaatsverwahrlosung.

Ein große Militärapparat fungiert unter anderem als Beschäftigungsprogramm für Unterprivilegierte und verringert innenpolitisch das Anwachsen ethnischer und sozialer Spannungen. Der militärische und daraus hervorgehende industrielle Komplex wird von der Regierung zur Durchsetzung imperialer Interessen rücksichtslos gegenüber souveränen Staaten oder internationalen Vereinbarungen eingesetzt.

Ausgeprägtes Nationalgefühl, auch bei den Eingewanderten, gepaart mit Missionierungseifer und einer gelebten Tradition skrupelloser Interessenpolitik bilden den Hintergrund für eine Wirtschaftspolitik, die sich an militärischen Vorgehensweisen orientiert.

Die Ausrichtung an christlichen Wertvorstellungen beeinflußt erheblich das Alltagsverhalten, besonders ausgeprägt außerhalb der Ballungsgebiete.

Die geographische Weiträumigkeit ermöglicht wegen der geringen Bevölkerungsdichte weniger Revierkämpfe, auch bei regional vorhandener Überpopulation.

Lange Küsten und angelsächsisches Eroberungsdenken ließen die USA seit Gründung zu einer Seefahrernation werden. Auf die spezielle Aggressivität von Seefahrernationen aufgrund geostrategischer Gegebenheiten wies bereits Carl Schmitt hin („Seeschäumer versus Landtreter“).

Fortwährende Rassenkonflikte, die direkte Beteiligung nichtstaatlicher Denkfabriken und Sicherheits-Dienstleister an der Regierungsarbeit, offizielle Mehrsprachigkeit und die Verfügungsgewalt über die noch weltweit gültige Leitwährung sind weitere Unterschiede zu deutschen Verhältnissen

Spätestens seit 2003, vorher nur vereinzelt und sporadisch, bahnte sich eine politische Entwicklung an, die im Widerspruch zu den aufgezählten „amerikanischen Prinzipien“ steht. Die Einschränkung der Freiheitsrechte, der beginnende Aufbau sozialstaatlicher Strukturen mit allen negativen Folgeerscheinungen, wachsende Bürokratie und die Kluft zwischen der Medienpropaganda und den persönlichen Erfahrungen der US-Bevölkerung führten innenpolitisch zu einer langsam, aber stetig wachsenden Oppositionsbewegung. Trumps Wahlversprechen sind Ausdruck einer Reaktion auf diese schon mehrjährig angeprangerten Mißstände.

 

 

V. Die Ähnlichkeiten

Bei den für eine Übernahme tauglichen Vergleichsfaktoren auf BRD-Verhältnisse sind bevorzugt zu erwähnen:

Der kulturmarxistische Tugendterror: Die Political Correctness vergiftet alle sozialen und kommunikativen Prozesse.

Die Regierungspropaganda mittels der Systemmedien: Die sogenannten Mainstreammedien verstehen sich ausnahmslos als Propagandaabteilungen der herrschenden Nomenklatura. Allerdings findet die Lügenpresse immer weniger Glaubenswillige, auch wenn die alternativen Informationsmöglichkeiten nur von einer Minderheit genutzt werden. Die Situation erinnert an die letzten Jahre der „Prawda”, die nicht zufällig „Wahrheit” hieß.

Der administrative Staat: Die Beharrungskräfte der Bürokratie lähmen jeden Reformversuch. Innerhalb der schweigenden Mehrheit“ setzt sich langsam die Einsicht durch, daß von Reformen keine Lösungen zu erwarten sind.

Die flächendeckende Gleichschaltung: Ein breites verfilztes Machtkartell aus Politik, Justiz, Medien, Finanz- und Konzernwirtschaft, Lobby-Gruppen – in den USA zählt laut eigener Aussage AIPAC zu den einflußreichsten, in der BRD genießen die Amtskirchen einen exklusiven Status – und zivilgesellschaftlichen Vorfeldorganisationen verbreiten im Stil totalitärer Gehirnwäsche ihre quasireligiöse Ideologie des Universalismus. Zu den Reaktionen auf Wählerseite zählen unwiderrufliche Ablehnung und Verachtung der Politik-Kaste – in Deutschland noch im Frühstadium, in den USA bereits als wahlentscheidendes Faktum.

Der Kampf gegen Dissidenten und weitere Meinungsverbrecher: Der Umgang mit den Gegnern der staatlichen Globalisierungsideologie wird von Regierunseite immer häufiger von gesetzwidrigen Vorgehensweisen bestimmt. Kritiker werden vor aller Augen mit zu Hilfenahme von Diensten, Pressekampagnen, Gerichtsurteilen oder Berufsverboten mit mehr oder weniger Erfolg zum Schweigen gebracht.

Widerstandsfähigkeit: Phänomene wie Masseneinwanderung als Waffe oder Verteidigungsunwilligkeit des urbanisierten Teils der Stammbevölkerung gründen in ihren tieferen Ursachen auf dem Wunsch nach Selbstzerstörung der eigenen Population.

Selbstverteidigungsbereitschaft wird verteufelt. Überlebenswille wird als pathologische Entgleisung stigmatisiert.

In den USA steht bei den linksliberalen urbanen Schichten die tragende Rolle der weißen, angelsächsisch geprägten Bevölkerungsgruppe zur Disposition.

Für den Fortbestand des deutschen Volks erweist sich aktuell als besonders gefährlich, daß das vom Grundgesetz geschützte ius sanguinis von dem Bundesverfassungsgericht Schritt für Schritt ausgehebelt wird.

Beispielsweise lautet das offiziöse Programm einer staatlich finanzierten Vorfeldorganisation in der BRD: Der Osten ist zu weiß (gemeint ist die Hautfarbe der autochthonen Bevölkerung Thüringens und weiterer Bundesländer).

Einige Themenbereiche finden in dieser Aufzählung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten keine Erwähnung, da diese sich aufgrund ihrer Komplexität nicht in wenigen Sätzen zusammenfassen lassen. Darunter fallen beispielsweise die Themen Islam, das Verhältnis zum Iran und zu Israel oder das Agieren von ausländischen Diensten und NGOs auf fremden Territorien.

Gemeinsam ist den Oppositionsbewegungen beider Staaten die prägende Signalwirkung, die von Einzelpersonen ausgeht. In den USA sind es beispielsweise Ann Coulter und Milo Yiannopoulos, in Deutschland sorgen Sarrazin oder Pirincci für Furore. Weiterhin bemühen sich zahlreiche Einzelkämpfer im digitalen Netz für eine breiter werdende Gegenöffentlichkeit. Das Widerstandsmilieu beider Länder wächst langsam, aber kontinuierlich. Es erstreckt sich von Jack Donovan in den USA bis David Berger in der BRD. Für wie gefährlich die Herrschaftscliquen beider Länder mittlerweile die Lage einschätzen, zeigt sich am verschärften Vorgehen gegen jede Form ernsthafter Kritik.

Die Hauptforderungen der Trump-Truppe nach „nationaler Sicherheit“ und „Dekonstruktion des Verwaltungsstaates“ finden ebenfalls ihre Entsprechung in den Forderungen zahlreicher Oppositionszirkel der BRD nach „Souveränität“ und Rücknahme „staatlicher Bevormundung“.

Gemeinsamkeiten im psychologisches Befinden, in der fundamentalen Protesthaltung, in der verfestigten gesellschaftlichen Polarisation und in der nicht mehr aufzuhebenden Distanz zwischen Regierenden und Volk lassen daher die Frage sinnvoll erscheinen, was detailliert aus dem Konflikt „Trump gegen Establishment“ auf deutsche Verhältnisse übertragen werden könnte und sollte.

 

 

VI. Das Übertragenswerte

Folgende taktische Vorgehensweisen bieten sich – in Stichworten – als übertragbar an:

Provokation in allen Bereichen – flächendeckend, respektlos, Themen setzend, den Diskurs bestimmend

Vorsätzliches Nichtvermeiden aller heiklen oder mehr als heiklen „Fettnäpfe” – im Streitgespräch bleiben, die Aufmerksamkeit des Gegners lenken, fesseln und bis zum Entnerven strapazieren

Gebrauch der traditionell gewachsenen Sprache im Alltag – Null-Toleranz gegenüber Sprechverbietern

Konsequenter Widerstand gegen jede Erscheinungsform der Political Correctness

Klare Benennung von Konflikten und Bedrohungen des eigenen Volks mit anschließendem radikalen Aufdecken der Ursachen

Unterstützung von Kampagnen gegen kulturmarxistische Einflußgruppen

Ignorieren von Wahlumfragen oder angeblichen Wählerbefindlichkeiten

Kompromißlose Ablehnung aller supranationalen Verträge, Gesetze und Organisationen

Unnachgiebiges Beharren auf als richtig erkannten strategischen Zielen – keine taktische Rücksichtnahme wegen erhoffter Mandate oder parlamentarischer Mitgestaltung

Unterscheidung von Freund und Feind / Eigenem und Fremden – eigener Nation und Ausland

 

 

VII. Das kognitive Potential deutscher Systemmedien

Um die politische Bedeutung des Trump-Lagers und dessen Vorbildcharakter in seiner Gesamtheit zu beurteilen, empfiehlt sich das Miteinbeziehen deutscher Systemmedien. Intelligentes Lesen nicht-intelligenter Artikel vorausgesetzt, enthält die Kritik der Systemmedien ein Gütesiegel über gerade jene Persönlichkeiten, wenn auch unfreiwillig, deren politische und sonstige Fähigkeiten den Status quo des herrschenden Systems real gefährden könnten.

Was in den Artikeln verständlicherweise nie Erwähnung findet, ist die Tatsache, daß der Trump-Faktor, wie der alte Le Pen den politischen Stil der US-Opposition zusammenfaßt, zum Erfolg geführt hat. „Ohne Risiko kein Erfolg“ lautet erwiesenermaßen die bereinigte Botschaft an die deutschen Oppositionsbewegungen.

Als Beleg für den medialen „Ritterschlag“ für Trump, seine engsten Mitstreiter und deren Wahlkampfstil genügt eine kurze, prägnante Auswahl von Originalzitaten der deutschsprachigen Systempresse.

 

Die Medien über Trump:

unzensiert, ungeniert, unverschämt“ (Spiegel)

Trump Auftritt: Einen Arzt, bitte”. (Spiegel)

Es ist an der Zeit, am Verstand des US-Präsidenten zu zweifeln”. (Spiegel)

Ist dieser Präsident zu blöd, um gefährlich zu sein?” (Spiegel)

..wenn Trumps Kandidatur in den nächsten Wochen in die Kuriositätenkiste der Geschichte verschwinden sollte”. (Zeit)

 

Die Medien über Bannon:

Stephen Bannon gilt als rechter Hetzer und Vater von Trumps Wahlerfolg!..(Süddeutsche Zeitung)

Kritiker sehen mit Bannon einen Rassisten ins Weiße Haus einziehen”. (Süddeutsche Zeitung)

Rechte Ultras um den Verschwörungstheoretiker Steve Bannon…”. (Süddeutsche Zeitung)

Bannon ist „früherer Leiter der Website „Breitbart News”, die wegen ihrer Nähe zum Ku-Klux-Klan, zu weißen Nationalisten und Antisemiten umstritten ist”. (Süddeutsche Zeitung)

Extrem-Nationalisten Steve Bannon” (Süddeutsche Zeitung)

Bannon gibt den Revolutionsführer”. (FAZ)

Krawallige Mentalität“ (FAZ)

Programm: Brandstiftung“ (Spiegel)

 

Die Medien über Stephen Miller:

Trumps Flammenwerfer” (FAZ)

Angstmacher-Rhetorik mit schlimmsten Vorurteilen”. (FAZ)

 

Die Medien über Yiannopoulos:

„…Liebling einer offensiv homophoben und sexistischen Blase…”. – „…ein weißer Nationalist..” – „das popkulturelle Gesicht der Ultrarechten” (Zeit)

Schwul, cool und extrem rechts” (Spiegel)

Yiannopoulos ist ein weit nach rechts drehender Breitbart-Anti-PC-Provo-Hipster” (Welt)

Der Journalist Milo Yiannopoulos verhalf dem antisemitischen, nationalistischen und rassistischen Portal „Breitbart News” zu großer Bekanntheit”. (Neues Deutschland)

Was die Funktion und den Stellenwert der staatstragenden Medien in den USA betrifft, verweisen diesbezügliche Aussagen Steve Bannons ebenfalls auf zahlreiche Gemeinsamkeiten mit den Verhältnissen in Deutschland.

 

Bannon über das Verhältnis zu den Medien:

Jeder Tag, jeder Tag wird ein Kampf sein”.

Die Medien sind die Oppositionspartei, die es zu besiegen gilt“.

Das Verhältnis zur Presse wird „immer schlechter” – „es wird schlimmer werden”.

Die Medien werden von Konzernen und globalen Interessen bestimmt”.

Sie (die Medien) sollen den Mund halten und eine Weile einfach nur zuhören”.

Wenn ihr glaubt, daß sie (die Medien) das Land ohne Widerstand wieder hergeben, dann habt ihr leider einiges nicht verstanden”.

 

 

VIII. Zusammenfassung der Gemeinsamkeiten

Die Frage nach den Möglichkeiten einer Übernahme taktischer Elemente aus der Auseinandersetzung „US-Opposition gegen US-System“ läßt sich aufgrund zahlreicher Ähnlichkeiten mit den Methoden des deutschen Establishments prinzipiell bejahen. Schwerpunktmäßig nochmals zusammengefaßt handelt es sich bei den „Trump-Faktoren“ um die fünf folgenden Angriffsmuster, die den Erfolg einer Opposition ermöglichen:

1. Rücksichtslose Provokation auf allen Ebenen

2. Konsequentes Eintreten für unbeschränkte Redefreiheit

3. Unversöhnlichkeit gegenüber den Systemmedien

4. Kompromißloses Beharren auf dem strategischen Ziel eines totalen politischen
Umbruchs

5. Dekonstruktion des „administatriven Staates“

 

 

IX. Schlußbetrachtung

Der Erfolg der US-Opposition währte trotz des gelungenen Wahlkampfes nur kurz. Warum brach der Versuch eines fundamentalen Umbruchs so schnell zusammen? Welche Fragen sollten vor einem nächsten Anlauf geklärt werden?

Es handelt sich speziell um die folgenden zwei Fragen, deren Beantwortung für die Zukunft nicht übergangen werden sollte:

a. Welche Widerstände erwiesen sich im Detail als unüberwindlich?

b. Welche Vorgehensweisen hätten Trump und seine engsten Mitstreiter vielleicht verändern müssen, um den „tiefen Staat“ für eine ausreichende Zeitspanne zur Zurückhaltung zu zwingen?

An der Professionalität des Wahlkampfmanagements kann auch rückblickend keine Kritik geäußert werden. Aber offensichtlich wurde die Zahl und die Schlagfähigkeit der eigenen Unterstützer in den Diensten, im Militär und in der Justiz überschätzt.

Daß zwar eine größere Gruppe von Sympathisanten existiert, steht länger schon fest. Im Zusammenhang mit der Causa „Neun-elf“ im Jahr 2003 wurde deutlich bekannt, wie gespalten das Personal in den Diensten, Sicherheitsbehörden und Justiz-Institutionen sich gegenüber politischen Vorgaben des Establishments verhielt. Das Ausmaß an Polarisierung ließ sich an den Aussagen teils hoher Funktionsträger ermessen, die sehr früh die Zweifel an der offiziellen Version der Operation vom 11. September bestätigten. Damals zog das keine Konsequenzen nach sich. Man ging aber davon aus, daß die Gruppe der kritisch eingestellten Mitarbeiter sehr groß sein mußte.

Der Kreis interner Kritiker innerhalb des breit aufgestellten Machtkartells zeigte sich aber im Frühling 2017 nicht imstande, den „tiefen Staat” solange in Schach zu halten, bis Trump und seine Truppe den Personalumbau ausreichend gestalten konnten.

Hätte eine andere Vorgehensweise die fundamental-radikale Regierungsphase der Trump-Mannschaft verlängern können? Es stand für das Trump-Lager offensichtlich nur eine einzige alternative Option zur Wahl, die aber vermutlich wegen des extrem hohen Risikos nicht ergriffen wurde, nämlich: Frontalangriff gegen den tiefen Staat mit Hilfe der Causa „Neun-elf“.

In mehreren Aussagen während des Wahlkampfes wies Trump darauf hin, daß er über ausreichende Informationen über den tatsächlichen Ablauf der Operation Neun-elf verfügte, um diese Karte bei Bedarf ausspielen zu können. Das Ergebnis einer internen Risikoanalyse führte offensichtlich zu dem Plan, zuerst die eigene Position mittels Personalumstrukturierung abzusichern. Im nächsten Schritt wäre dann die substanzielle Auseinandersetzung mit dem Establishment erfolgt. Der „tiefe Staat“ vereitelte durch schnellen Konter die Planung der Trump-Truppe.

Beim nächsten Anlauf wird eine erfolgreiche US-Opposition vor der Frage stehen, ob die Reihenfolge umzukehren sei, nämlich: Schneller Angriff auf die schwerwiegendsten Machenschaften des Establishments bei notgedrungenem Verzicht auf Absicherung der eigenen Stellung. Das Risiko wäre auch in Zukunft leider unter keinem Gesichtspunkt überschaubar.

Die Entscheidung aber, ob diese umgekehrte Vorgehensweise gegen den „tiefen Staat“ direkt riskiert werden sollte, muß noch vor Beginn des nächsten Versuchs, eingekesselt von Diensten und Behörden, gefällt werden.

Abschließend: Welche „ewig gültigen“ Lehren sind für die deutschen Oppositionsgruppen und Dissidentenzirkel prinzipiell aus Trumps Wahlkampf zu ziehen?

Die bis auf Weiteres „ewige“ Lehren für deutsche oppositionelle Kreise lauten, auch wenn es gegen den Strich der deutschen Konfliktvermeidungsmentalität geht:

Volles Risiko !

Rücksichtslose Polarisation !

Kontaktsperre zu allen Systemmedien !

Dauerhafte, über das Wahljahr 2021 hinaus praktizierte Unversöhnlichkeit gegenüber der herrschenden Politkaste – kein Arrangement auf keinem Gebiet !

 

 

Erstvortrag, gehalten im Juni 2017 beim Hayek-Club Fulda

 

 

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