BESSER KEINE ALS JENE – Kapitel III

cedag.net Positionsbestimmung
BESSER KEINE ALS JENE
Überlegungen zur Bundestagswahl 2017 in der BRD unter besonderer
Berücksichtigung der Frage einer Wahlentscheidung
August 2017

Kapitel III: Die geopolitische Lage Deutschlands

Die wesentlichen Merkmale der geopolitischen Lage der BRD im Jahre 2017 lassen sich folgendermaßen kurz zusammenfassen:

Grundsätzlich gilt weiterhin die Feststellung von Zbigniew Brzezinski aus dem Jahr 1997:
Deutschland ist ein tributpflichtiger Vassallenstaat“.

Grundsätzlich gelten weiterhin zwei Aussagen von George Friedman vom 4. Februar 2015:
Also, das primäre Interesse der Vereinigten Staaten durch das letzte Jahrhundert hindurch – also im Ersten, Zweiten und im Kalten Krieg – sind die Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland gewesen, denn vereinigt wären diese beiden die einzige Macht, die uns bedrohen könnte – und daher sicherzustellen, daß das nicht passiert.”

Wenn deutsches Kapital und deutsche Technologie mit russischer Arbeitskraft und russischen Ressourcen kooperiert, wäre das eine existentielle Bedrohung für die USA”.

 

Was ist an geopolitischen Veränderungen noch hinzugekommen?

Von Donald Rumsfeld stammt aus dem Jahre 2003 die Formulierung „Das alte Europa“. Damit wollte Rumsfeld im Namen der US-Außenpolitik zum Ausdruck bringen, daß die geschichtliche Entwicklung über „Das alte Europa“ hinweg gegangen und nicht mehr rückgängig zu machen war. Logischerweise ist die Formulierung „Das junge Europa“ im Rahmen einer Neuordnung mit zu denken. Gemeint ist mit dem „jungen Europa“ vornehmlich der Länderstreifen, dessen westliche Begrenzung die östlichen Grenzen Deutschlands und Österreichs bilden. Im Osten wird „Das junge Europa“ von der Linie der östlichen Grenzen von Estland bis Bulgarien begrenzt, mit Abstrichen gehören Griechenland und die Türkei noch dazu. Und tatsächlich ist seit dem Jahre 2016 davon auszugehen, daß die Neuordnung Europas aus Sicht der USA als abgeschlossen bezeichnet werden kann.

Die Neuordnung Europas war keine Geheimoperation, sie verlief aber betont unauffällig.

Das Konzept des Intermariums ist sehr alt. Es wurde bereits unter der Bezeichnung „Cordon Sanitaire“ nach dem ersten Weltkrieg für einen kurze Zeitraum realisiert. Der selbe Landkorridor von der Ostsee zum Schwarzen Meer bis hin zum Mittelmeer gilt seit dem Nato-Gipfel 2016 in Warschau als Pufferzone unter Führung der USA.

Dieses Intermarium soll aus strategischem Interesse der USA stabil bleiben und darf weder durch Massenmigration noch durch ökonomische Ersatzkriegshandlungen geschwächt werden. Anders scheinende Ereignisse sind lediglich Scheingefechte.

Das deutsche Territorium hat als Brückenkopf auf der “Weltinsel“ seit Konsolidierung des als Puffer dienenden Korridors an strategischer Bedeutung eingebüßt. Die USA haben sich östlich der „Oder-Neiße Demarkationslinie“ des Potsdamer Abkommens mehrfachen Ersatz geschaffen.

Wegen zunehmender militärischer Bedeutungslosigkeit muß auch in ökonomischer Hinsicht auf Deutschland als angeblichen Partner keine Rücksicht mehr genommen werden. Die US-Wirtschaft darf jetzt endlich den langjährigen Konkurrenten offen bekämpfen. Deutschland ist nicht nur mittels Volksaustausch, sondern auch spätestens seit der Causa VW mittels Deindustrialisierung zum Abschuß freigegeben. Von der einst florierenden Wirtschaft und politisch-kulturellen Stabilität des früheren Musterknaben verspricht sich das Imperium keine Vorteile mehr.

Für die ehemals befürchtete Kooperation mit Rußland lassen sich allein wegen des multirassischen Völkermosaiks auf deutschem Boden im Oppositionslager keine schlagfähigen Verbände in Zukunft organisieren, gleichgültig, wie schlecht es den Deutschen demnächst gehen wird. Der USA wird es zukünftig mit minimalem Aufwand möglich sein, Deutschland auf Distanz zu Rußland zu halten.